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Der Sommer ist kein Traum

Endlich Sommer! Das denken ganz viele. Ich gehöre ganz am Anfang auch dazu, aber wenn ich dann mit rotem Kopf und schweißnassen Haaren durch die Stadt schnaufe, dann ist Schluss damit. Der Sommer ist wirklich kein Traum, wenn man den Alltag mit drei kleinen Kindern bewältigen muss.

Sommerwünsche, Sommerträume

Das ist der Titel der Blogparade auf Jana´s Blog das Leben ist ein Spiel. Und weil ich einerseits so gerne bei Blogparaden mitmache und andererseits der Sommer mich fast genauso wenig mag, wie ich ihn, schreibe ich diesen Artikel, als Beitrag zu Jana´s Blogparade.

Eigentlich mag ich es ja, wie die Tage im Sommer sind. Man hat viel Licht und spart jede Menge Strom, weil die Wohnung wo wunderbar ausgeleuchtet wird. Ich mag den blauen Himmel und es ist schön an einem lauen Abend auf dem Balkon zu sitzen und mit meinem Mann ein Glas Wein zu trinken und über den Tag, das Leben und die Liebe zu reden. Das wars dann aber auch.

Wo Licht ist, ist auch Dreck

Erst letztens, als die ersten Sonnenstrahlen neckisch mein Wohnzimmer gestreift haben, habe ich den Beitrag Sonnige Haushaltshilfe geschrieben. Wie schön ist das im Winter! Man kommt schlaftrunken ins Wohnzimmer und schlurft erst mal zur Kaffeemaschine. Es ist stockfinster und solange es unter den Fußsohlen nicht knirscht, wenn man geht, kann man es augenscheinlich als sauber bezeichnen. Der Augenschein hellt sich auch tagsüber kaum auf und so lebt man im Halbdunkel und gutes Stück Wahrheit bleibt verborgen. Dumm nur, dass nach Winter und Frühling die Sonne kommt. So muss der Fußballer sich fühlen, wenn das Flutlicht angeht. Statt nachtblind durch das Halbdunkel zu schlurfen und im Zwielicht mit dem Staubsauger nach Staub zu tasten eröffnet sich einem am frühen Morgen gleich die nackte Wahrheit und da rede ich nicht von Softcore, da sieht man wirklich Alles!

Tanz der Staubkörner

Kein künstliches Licht, außer vielleicht Landelichter am Airbus A380, oder das Feuer im Leuchtturm von Dschidda, können das offenbaren, was die verdammte Sommersonne jeden Morgen, wenn sie genau im optimalen Offenbarungswinkel jedes Staubkorn zu einem kleinen funkelnden Stern macht, in aller Deutlichkeit aufzeigt. Der Boden ist überzogen mit einer satt samtigen Schicht aus Staub, der Spiegelschrank ist verschmiert, als hätte Meister Proper vor zwei Jahren gekündigt und meine Hochglanzküche offenbart mir, dass die meisten Bewohner das Konzept Türgriffe noch nicht verstanden haben. Am liebsten würde ich gleich wieder schlafen gehen. Aber das geht natürlich auch nicht, wenn die solare 700.000 Watt-Glühbirne die Augenlider meiner Kleinen ab 4:00h bearbeitet und dafür sorgt, dass spätestens um 5:00 ein Großteil der fröhlichen Kinderschar im Wohnzimmer auftaucht.

Guten Morgen liebe Sonne

Ja, die Sonne meint es gut mit uns im Sommer. Da kommen schon gefühlte 23 Sonnenstunden zusammen und während es Morgens schon taghell ist, scheint sechs Stunden nach der Schlafenszeit meiner Kleinen noch immer die Sonne, als gäbs kein Morgen. Was die Kinder zu nachtschlafener Zeit aus den Betten treibt, das hält sie auch Abends wach. Kein Wunder, wird unser Schlafrythmus ja hauptsächlich vom Licht bestimmt. Also am besten wachbleiben, bis zum Herbst, weil dunkel wird es viel zu wenig!

Und dann die Hitze

Nicht genug, dass wir übernachtig in der versifften Bude sitzen und uns Außenjalousien wünschen, damit wir das Ausmaß des Arbeitsauftrags an die bemühte Hausfrau nicht wahrnehmen, es kommen auch noch Temperaturen dazu, die so von der Natur nicht geplant waren, als sie meinen Körper in Jahrtausenden der Evolution geschaffen hat. Gäbe es die Hyperventilation nicht, so würde ich den ganzen Tag zusätzlich zum Schwitzen auch noch Hecheln. So war das nicht geplant, sonst hätte mir einer meiner Vorfahren ein effektiveres Kühlsystem vererbt. Ich bin für den Temperaturbereich zwischen 5 und 23 Grad entworfen und nehme durch den Betrieb ausserhalb dieses Korridors zumindest vorübergehend Schaden.

Meine Ohren sind zu klein

So ein Elefant, der kann mit hohen Temperaturen souverän umgehen. Er hat mächtige Ohren durch die er Hektoliter an Blut pumpt. Wie die Rippen am Heizkörper, oder hinten am Kühlschrank kommt es zum Temperaturaustausch und der Elefant kühlt ab. Tolle Sache. Bei mir klappt das fast genauso. Wenn es heiß wird, dann pumpt mein Körper Hektoliter Blut in Richtung Ohren. Das hat er aber nicht zu Ende gedacht, weil da, wo beim Elefant gute zwei Quadratmeter multifunktionale Wärmetauscher hängen, da gibts bei mir wenig Raum für Blut. Also staut es sich und ich könnte im Karneval als Tomate gehen, wenn es mehr als die vorgesehenen 23 Grad bekommt.

Sommer in den Bergen

Aber ich will jetzt dem Sommer nicht nur negativ darstellen. Irgendwie macht mich das auch zufrieden und glücklich, wenn ich ein paar warme Sonnenstrahlen auf die Haut bekomme. Morgens, nachdem ich alle drei Kinder von oben bis unten mit Sonnencreme eingecremt habe und mich auf den Weg in die Kita mache, dann ist es momentan noch nicht so heiß, dass es unangenehm wird. Das kann ich natürlich genießen.

Schön am Sommer ist natürlich auch, dass wir Urlaub machen. Es ist schwierig mit drei kleinen Kindern ein Quartier und eine Gegend zu finden, wo man ihnen nicht dauernd nachlaufen muss. Für uns passt es momentan sehr gut auf einen kleinen Bergbauernhof im Ennstal zu fahren. Bei Marisa und Ihrer Familie am Stanglhof fühlen wir uns rundum wohl und wir verbringen fast jeden Nachmittag auf der Stanglalm bei Sandy und Herbert.

Hot town, cool town

Ich kann Joe Cocker nur recht geben. Tagsüber ist es in der Stadt eine Qual. Die Abende sind die einzige Hoffnung die bleibt. So schleppt man sich so sparsam wie möglich durch den Tag, trinkt mehr Wasser, als eine mittlere Rinderherde und kocht kalte Platten und Salate.

Achja, da war ja noch das Thema. Sommerträume und Sommerwünsche sollten es sein. Also noch kurz einen letzten Absatz dazu, damit ich von Jana nicht als Themaverfehlung eingestuft und aus der Blogparade ausgeschlossen werde. Ich träume von kühlen Nächten am Bauernhof und einer kühlen Buttermilch auf der Stanglalm im Gumpental. Meine Kinder spielen friedlich im eingezäunten und kindersicheren Spielplatz mit Sandy´s Tochter und mein Mann und ich sitzen da und genießen den beeindruckenden Ausblick auf die wunderschönen Schladminger Tauern. Der Himmel ist strahlend blau und wolkenlos und trotzdem ist es nicht unangenehm warm. Die Bergluft ist frisch und klar und aus dem Wald hinter der Hütte kommt angenehm kühle Luft zu uns. Hier könnte ich für immer bleiben und den Sommer genießen!

 

2 Comments Posted

  1. Der Vergleich mit dem Elefanten hat mir gerade zu einem Lachflash verholfen. Leider offenbart die Sonne wirklich jedes Staubkorn in der Bude und bei uns sogar auch noch, dass wir unbedingt renovieren müssen. Damit ich mir das nicht ständig angucken muss, sind wir halt sehr viel draußen so lange es hell ist. Das ist zumindest eine temporär gute Lösung :). Ich denke, in Bezug auf die Temperaturen ist einfach jeder Mensch anders gestrickt. Mein Temperaturfenster der erträglichen Temperaturen beginnt erst bei 20 Grad. Ist es kälter, dann friere ich, bin lustlos und depressiv und dementsprechend schlecht gelaunt.

    Aber dieser Sommer ist ja eher doch etwas kühl, bisher gab’s nur wenige wirklich heiße Tage. Vielen Dank für den schönen Beitrag zu meiner Blogparade. Lg Jana

    • Es freut mich, wenn Dich mein Beitrag unterhalten konnte 😉 Die Sache mit den Ohren ist aus dem Leben gegriffen, die sind leider komplett ungeeignet um meine Körpertemperatur zu regeln und mit dem Kopf kann ich leider nicht so effizient wackeln…
      Danke für die Blogparade und liebe Grüße

      Andree

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