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Hausarbeit automatisieren

Willkommen im 21. Jahrhundert. Ich habe das Gefühl, dass wir aktuell in einer Zeit leben, in der das Leben von Tag zu Tag leichter wird. Gut, vielleicht hat das jede Generation vor uns schon gedacht, denn von der Erfindung von Feuer und Rad bis zur Waschmaschine und Geschirrspüler haben wir Menschen es uns eigentlich immer leichter gemacht. Statt aus rohem Fleisch ein Abendessen zu zaubern konnte die Neandertalerin plötzlich mit einem saftigen Steak auftrumpfen und statt den ganzen Tag an der Waschrumpel zu stehen, konnte die Urgroßmutter die Wäsche plötzlich doppelt so schnell waschen. Allerdings stimmt mich das auch nachdenklich. Wo ist die ganze Zeit eigentlich geblieben? Haben frühere Generationen tatsächlich jeden Tag 20 Stunden geschuftet, oder warum merken wir heute nicht, dass die Hausarbeit, im Vergleich zu früher, weitgehend automatisch abläuft?

Maschinen und Roboter

Es gibt sehr wenig, was wir Tag für Tag im Haushalt noch mit der Hand machen. Waschmaschine, Herd, Mixer, Backrohr und Co. nehmen und fast alle Handgriffe ab. Roboter sind im Haushalt auf dem Vormarsch. Staubsaugerroboter fahren autonom durch die Wohnung, orientieren sich an virtuellen Wänden und fahren ganz selbstständig zurück zu ihrer Ladestation, wenn der Akku leer wird. Liest man sich die Testberichte zu den Staubsaugerrobotern auf Reinigungsprofi durch, dann entstehen interessante Visionen im Kopf. Die Staubsaugerroboter fahren vollautomatisch durch die Wohnung, man kann sie mittels App steuern und überwachen und braucht wenig mehr zu machen, als sie regelmäßig zu entleeren. Grundsätzlich kann ich mir gut vorstellen, dass das Prinzip funktioniert. Ein Rasenroboter arbeitet nach demselben Muster. Er schneidet permanent das Gras und kürzt es dabei immer nur um einen winzigen Teil. Der fällt dann zu Boden und zerfällt zu Dünger. Durch das ständige Mähen wächst das Gras nicht zu hoch. Beim Staubsaugerroboter kann das ziemlich ähnlich sein.

Staubsaugerroboter

Von unserem Fußboden kann man nicht nur essen, man wird auch satt davon. Vergleicht man einen, eher kleinen Staubsaugerroboter, mit den Mengen an Dreck, den meine Kinder machen, dann könnte es sein, dass der Roboter den Kürzeren zieht. Allerdings punktet so ein automatischer Staubsauger dadurch, dass er eben ständig saugt. Statt also einmal pro Tag das Ergebnis von 24 Stunden Kindheit aufzuarbeiten fährt er den Kinder quasi nach und saugt alles, was herunterfällt nach kurzer Zeit auf. So ist die Menge natürlich auch für einen kleinen Sauger zu bewältigen. Es kann also funktionieren. Es gibt auch Modelle, die Aufwischen können. Wozu also noch Tag für Tag das Großgerät aus der Kammer fahren, wenn ein kleiner Roboter dasselbe leisten könnte? Ersetzt man das Staubsaugen also durch einen elektronischen Helfer, dann gewinnt man Zeit. In meinem Fall sind das wohl 15 bis 20 Minuten pro Tag. Der Staubsauger muss von Raum zu Raum gefahren werden, Steckdosen werden gewechselt und wenn ein guter Tag ist, dann muss ich auch zweimal saugen. Der Roboter erledigt das ganz nebenbei. 15 Minuten Freizeit pro Tag.

Automatisierung

Wenn ich einen Staubsaugerroboter anschaffe, dann garantiere ich, dass ich bestimmt nicht merke, dass ich Zeit spare. Ich werde weder 15 Minuten früher aufstehen, noch 15 Minuten länger fernsehen, noch 15 Minuten früher zubett gehen. Die Zeit verpufft, oder besser, wird mit anderen Dingen gefüllt. Irgendwie gibt es so viel, was vernachlässigt wird. Kaum hat man Zeit findet sich so eine Tätigkeit. Etwas, was man bisher nicht machen konnte, das aber eigentlich dringend notwendig ist. Verwunderlich ist allerdings, dass das offensichtlich unendlich so weitergehen kann. Sieht man sich den Alltag einer Hausfrau vor ein paar Jahrzehnten und heute an, dann fallen zwei Dinge auf. Der Job ist massiv einfacher geworden. Umfangreiche Automatisierungen haben die Zeit, die man aufwenden muss, teilweise dramatisch reduziert. Ging man früher mit Seife und Waschrumpel zum Fluss, so drückt man heute eine Taste. Mehrere Stunden Arbeit im Vergleich zu einem kleinen Augenblick. So sieht es in etlichen Bereichen der Hausarbeit aus. Aber nicht nur dort.

Automatischer Job

Auch im beruflichen Alltag hat sich viel geändert. Niemand tut etwas im Büro noch manuell. Dinge werden elektronisch erfasst und effizient gespeichert. Statt Karteikarten zu durchsuchen lässt man in der Datenban suchen. Man arbeitet mit Big Data und kann alles bequem vom Arbeitsplatz erledigen. Von der Skypekonferenz bis zum E-Mail lässt sich alles umsetzen, ohne aufzustehen. Vorgänge, die früher Stunden gedauert haben, sind heute mit einem Handgriff erledigt. Oder man sieht sich die Reisen an. Mal eben ans andere Ende des Landes? Mit dem Flugzeug, oder dem ICE weder teuer noch problematisch. Früher eine Tagesreise, heute ein einstündiger Inlandsflug. Toll, wieviel Zeit man damit spart! Aber wo ist die Zeit geblieben?

Ineffiziente Effizienz

Ich erledige meine Hausarbeit meiner Ansicht nach sehr effizient. Das fällt mir nicht schwer, weil ich tolle Geräte zur Verfügung habe. Mein Haushalt ist genauso automatisiert, wie viele andere. Trotzdem bin ich den ganzen Tag im Einsatz. Ich putze, koche und wasche und trotzdem ist die Wohnung am Ende des Tages wieder in einem Zustand, der meinen Einsatz erfordert. Wie hat meine Urgroßmutter das geschafft? Sie musste von Hand abwaschen, Wäsche von Hand waschen und die Böden wohl auf Knien scheuern. Wenn ich meinen Bodenwischer aus der Vorrichtung zum Auswringen nehme muss ich oft daran denken, wie meine Mutter den Lappen händisch ausgewrungen und dann über den Besen gelegt hat, um aufzuwischen. Ich bin viel schneller, als sie es war. Bleibt aber immer noch die Frage nach der Zeit, die wir gepart haben. Wo ist sie?

Wo ist die Zeit geblieben

Im Vergleich zu früheren Generatione spare ich pro Tag sicherlich 3 Stunden an Zeit. Meistens mehr. Einen Teil davon kann ich noch erklären. So hat man früher sicher wesentlich seltener gewaschen. Ich muss jeden Tag eine, oder zwei Maschinen waschen, um nachzukommen. Das hat man früher sicher nicht gemacht. Viel mehr fällt mir allerdings nicht mehr ein. Es kann aber nur zwei Erklärungen geben. Entweder wir arbeiten kürzer, als frühere Generationen, oder wir tun schlichtweg mehr. Da ich meinen Tag um 6h beginne und bis etwa 20:30h im Einsatz bin, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich weniger lang arbeite. Es bleibt also die zweite Erklärung. Wir erledigen scheinbar wesentlich mehr, als unsere Vorfahren. Warum das so ist kann ich mir einfach nicht erklären. Putzen, Kochen und Waschen ist wohl kaum umfangreicher geworden, als früher. Außer, dass wir mehr Wäsche waschen ist meiner Ansicht nach, alles gleich geblieben. Wir haben nicht mehr Wohnfläche, oder größere Familien. Aufgaben, wie das Einheizen sind komplett weggefallen. Es bleibt mir ein Rätsel, wie wir trotz Staubsaugerroboter und anderer Automatisierung, nicht zumindest den halben Tag frei haben.

Lösung gesucht

Vielleicht hast Du ja eine Lösung dazu. Wenn ja, dann schreib Sie bitte gleich in die Kommentare. Ich freue mich über jeden Denkansatz. Wo ist die Zeit geblieben? Auf jeden Fall werde ich zu dem Thema in den nächsten Wochen noch eine Blogparade veranstalten. Mal sehen, was andere BloggerInnen dazu denken.

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