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kranke Kinder – Der Dominoeffekt

Kinder sind häufig krank, das ist eine Tatsache, die jede Mutter bestätigen wird. Dabei sind die kranke Kinder in den meisten Fällen auch kein Problem. Sie bleiben daheim und werden umsorgt. Wenn es sinnvoll ist geht man zum Kinderarzt mit ihnen, aber meist ist es nach ein paar Tagen wieder gut und das Kind darf wieder in die Kita.

Das erste Kind

Die Anzeichen sind ganz deutlich ersichtlich. Das Kind wird quengelig und wirkt unruhig. In der Nacht schläft es dann auch nicht gut. Das ist ein sicheres Zeichen, dass es bald krank wird. Man hofft darauf, dass es nur ein paar schlechte Tage waren, aber dieser Kelch geht selten vorüber. Das erste Kind wird krank. Also lasse ich es zu Hause, während die anderen in die Kita gehen und organisiere mein Leben um. Große Geschwister, Großmütter und natürlich der Vater wird eingespannt und ich sitze daheim und hüte das Kind.

Je nach Zustand des Kindes bleibt man natürlich daheim. Bei leichten Krankheiten, oder am letzten Tag, kann man schon mal mit dem Kind Einkäufe erledigen, aber erst mal bedeutet ein krankes Kind Hausarrest. Man puzzelt, malt und unterhält den ganzen Tag.

Härtefälle

Schlimme Krankheiten bedeuten auch weniger Unterhaltung. Statt mit dem Kind zu spielen, beobachtet man besorgt, wie das sonst hyperaktive Kind, wie ein Häufchen Elend auf der Couch liegt und durch halbgeöffnete fiebrigen Augen müde einen Punkt fixiert. Den ganzen Tag Spielen und die Kinderanimateurin machen ist nicht lustig, aber viel angenehmer, als das Kind leiden zu sehen.

Man kennt die eigenen Kinder unglaublich gut und kann sehr genau vorhersagen, wie sie auf etwas reagieren. Unter Fieber ändert sich das Wesen der Kinder beängstigend und in allem was sie tun, oder vielmehr nicht tun, wird das der Mutter schmerzhaft bewußt.

Sorge und Anspannung

Also ist man den ganzen Tag auf der Hut, beobachtet und umsorgt das Kind und sieht zu, das ihm an nichts fehlt. Man ist aufmerksam und wachsam, achtet auf Husten und Atemgeräusche, beobachtet den Stuhlgang der kleinen und zeichnet durch viel zu häufiges Fiebermessen eine exakte Fieberkurve im Kopf.

Der Einsatz von Medikamenten ist auch eine schwierige Entscheidung. Fiebersaft und andere Mittelchen, die in der Kinderapotheke nicht fehlen dürfen sind immer griffbereit und werden verabreicht, wenn die Situation erfordert.

Schlafmangel

In der Nacht ist die Beobachtung des Kindes ganz natürlich. Da und dort mal nach dem Rechten sehen. Stirn fühlen und gegebenenfalls Fieber messen. Ist das Kind unruhig, dann heisst das, dass der Schlaf in dieser Nacht gelaufen ist. Also folgt auf einen Tag unter Anspannung eine Nacht ohne Schlaf. Man schreckt bei jedem Wimmern und Husten auf und wenn das fiebrige Kind im Schlaf spricht, dann steht man in einer Geschwindigkeit neben dem Bett und beruhigt, von der selbst Ferrari beim Boxenstopp nur träumt.

Entwarnung

Schließlich, nach zwei oder mehr Tagen, kommt die Entwarnung. Kind gesund! Also rasch in die Kita gebracht, Heim und erst mal die 40 versäumten Stunden Schlaf nachholen. So läuft das aber leider nur in der Phantasie, oder wenn man nur ein Kind hat. Ich habe drei solche Prachtstücke zu Hause. Und weil ein Virus mit voller Absicht eine Inkubationszeit hat, die sich mit der Dauer der Erkrankung deckt, wird er völlig zu Recht auch heimtückisch genannt. Der verdammte Virus, oder die Bazille, oder was auch immer die Krankheit ausgelöst hat, befällt nämlich genau an dem Tag, an dem das erste Kind wieder auf die Beine kommt das zweite Kind. Kranke Kinder im Schichtbetrieb.

heimtückischer Virus

Dabei hat so ein verdammter Krankheitskeim auch noch ein teuflische Strategie auf Lager. Nein, der Bösewicht steckt nicht gleich alle Kinder gleichzeitig an. Stattdessen wird erst mal Kind No. 2 infiziert. In meinem Fall also Kind No. 1 den ersten Tag wieder in der Kita und Kind No. 2 den ersten Tag daheim. Macht ja nichts! Schlaf wird überbewertet und Mütter haben sowieso irgend ein doofes Gen, das sie wach hält, während Vätern so ein Gen komplett fehlt. Der Vater schnarcht nämlich friedlich, während nebenan das Bett das dritte mal überzogen werden muss, weil kranke Kinder sich gerne mal übergeben.

Der Hausarbeitsaspekt

Ja, die Gesundheit und das Wohl der Kinder gehen einer Mutter über Alles! Allerdings gibt es auch ein paar Sachzwänge, denen man als Hausfrau unterworfen ist. So ist man für die Wäsche zuständig. Wenn also ein Kind beginnt sich zu übergeben, dann wird das Bett erst mal mit Handtüchern ausgelegt. So sammeln sich in einer schlechten Nacht schon mal drei Handtücher. Daraus ergibt sich einerseits ein Ressourcenproblem, weil wir einfach nicht unendlich Handtücher haben und andererseits ein olfaktorisches Problem. Ein angekotzes Handtuch und Bettwäsche muss nun mal spätestens am Morgen danach gewaschen werden. Also auf schlechten Tag, gefolgt von schlafloser Nacht folgt ein arbeitsreicher Tag. Gut, aber Ausruhen ist nicht. Kind No. 1 ist wieder gut drauf und anstrengender als je zuvor, während Kind No. 2 statt Guten Morgen zu sagen, erschöpft auf der Couch zusammenbricht.

kranke Kinder im Schichtbetrieb

Also Tag 1 bis 4 ist das erste Kind krank. Das zweite ist von Tag 1 bis 4 etwas gereizter und quengeliger. Von Tag 5-8 ist dann No. 2 krank. No. 3 ist auch ein wenig schlechter drauf als vorher und Kind No. 1 hängt noch die Krankheit nach. Tag 9 – 12 ist dann schließlich Kind No. 3 an der Reihe. Die ersten beiden sind wieder recht fit, aber immer noch müde. Nach 12 Tagen Hausarrest und schlaflosen Nächten kommt dann schließlich der Tag, an dem auch das letzte Kind wieder zur Kita geht. Statt aber faul die Beine hochzulegen und sich selbst zur mütterlichen Meisterleistung der letzten zwei Wochen zu gratulieren gibt es zwei spannende Optionen. Die erste Option ist die angenehmere. Da heißt es den Haushalt wieder auf Vordermann zu bringen. Waschen, Putzen und etwa 30kg Lebensmittel heim tragen. Die zweite Option wird nur mal eben eingeschoben, bevor Option eins greift.

Nach 12 Tagen ohne Schlaf und auf hohem Anspannungslevel ist man psychisch, aber auch physisch an seinen Grenzen. Und das nützt der verdammte, heimtückische Virus dann gerne auch mal aus und fällt über die ausgelaugte Mutter her.

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