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Der Erkältungs-Notfallplan

Der Alltag mit Kindern hat viele Seiten. Es gibt eine ganze Reihe von Fixpunkten. Klar geregelte Abläufe, eine strukturierte Erledigung aller anstehenden Aufgaben und eine eindeutige Aufgabenverteilung. Der Tag ist in verschiedene Abschnitte geteilt und jeder weiß, was zu tun ist. Natürlich reagieren wir auch flexibel auf besondere Umstände, aber im Großen und Ganzen ist mein Alltag gut durchgestylt und straff organisiert. Die kleinen Zahnrädchen meines Lebens kommen aber mitunter ins Stocken. Immer dann, wenn eines meiner Kinder krank wird. Dann greift der Erkältungs-Notfallplan und plötzlich ist alles anders.

Maßarbeit

An einem normalen Tag weiß ich exakt, wann welche Aufgabe ansteht. Drei Jausenboxen müssen gefüllt werden und drei Kinder müssen geweckt werden. Jedes von ihnen braucht ein Frühstück und die Kleidung für den Tag. Das erledige ich normalerweise noch, wenn alle schlafen. Ich starte meist im Morgengrauen meinen Arbeitstag indem ich den Müll runterbringe. Anschließend werden die Pausenbrote vorbereitet und in die Schulranzen und den Kita-Rucksack gepackt. Danach lege ich drei Stapel Wäsche für meine Kinder nebeneinander und bereite die Zahnbürsten vor. Nach dem Duschen kommen die Jacken aus dem Kasten und die Schuhe werden bereitgestellt. Danach geht es ans Wecken.

Start in den Tag

Nach dem Frühstück werden die Zähne geputzt und die Kinder dazu überredet die vorbereitete Auswahl an Kleidung anzuziehen. Nach der Diskussion geht es zuerst in die Kita und dann zur Schule. Auf dem Rückweg wird eingekauft und daheim dann geputzt, aufgeräumt und gekocht. Ich gönne mir ein wenig Freizeit und sehe fern, bis ich meine Sohn von der Schule abhole. Meine Älteste kommt mittlerweile selbstständig heim. Dann wird gegessen, die Aufgaben erledigt und die Schulranzen kontrolliert. Während die Kinder spielen, räume ich den Tisch ab und die Küche auf. Danach gehen wir meistens kurz raus und holen vorher noch die Keinste aus der Kita ab. Später kommt mein Mann heim, bekommt etwas zu Essen und geht dann oft nochmal mit den Kindern ein wenig spazieren. Danach gibt es Abendessen, die Kinder duschen und werden nacheinander zu Bett gebracht.

Zeit für mich

Mein Tag ist zwar gut gefüllt, aber ich habe doch hin uns wieder notwendige Pausen eingebaut. Mal eine Stunde vor dem Fernseher, mal bei einer Freundin zum Kaffee, oder auch mal in der Sonne am Balkon. Dazwischen ist klar, was ich alles erledigen muss. Der Ablauf wird allerdings immer dann massiv gestört, wenn ein Kind krank wird. Eine Erkältung, die so stark ist, dass man den Nachwuchs nicht in die Kita, oder zur Schule schicken kann, fordert mein ganzes Organisationstalent, Flexibilität meines Mannes und Bereitschaft verschiedener Babysitter.

Kita-tauglich

Immer wieder werden offensichtlich kranke Kinder zur Kita gebracht. Ein Stück weit kann ich das nachvollziehen. Auch mein Mann hat hin und wieder Termine, die er nicht verschieben kann. Dann muss er zur Arbeit und kann sich nur in absoluten Ausnahmefällen entschuldigen. Den Bogen darf er auch nicht überspannen. Ist man auf sich gestellt und hat der Sohn, oder die Tochter Schnupfen und feuchte Augen, dann kann ich mir vorstellen, dass man versucht ist, das Kind in die Kita zu bringen. Kein Verständnis habe ich aber dafür, wenn man die Kinder mit Fiebersaft aufputscht und sie dann abgibt, bevor die Wirkung nachlässt. Das ist schlecht für das eigene, aber auch für alle anderen Kinder in der Gruppe. Nachdem ich nicht zur Arbeit muss, sondern meine Arbeit bei mir wohnt, kann ich meine Kinder daheim lassen, wenn sie nicht ganz fit sind.

Fieber

Bei Fieber kenne ich auf jeden Fall kein Pardon. Sobald die Temperatur erhöht ist, muss meine Kleinste daheim bleiben. Wenn Sie mir dann den ganzen Vormittag auf der Couch und meinen Nerven herumhüpft bereue ich es meistens, aber mir ist lieber, ich habe sie im Blick, wenn sie eine Erkältung hat. Oft genug hat mich die Kita schon angerufen, wenn ein Kind, das morgens noch topfit war, nachmittags Fieber bekommen hat. Wenn meine Tochter, oder mein Sohn dann blass und mit trüben Augen auf dem kleinen Sofa in der Gruppe lag, wenn ich dann zum Abholen angekommen bin, habe ich mir jedesmal Vorwürfe gemacht. Jetzt lasse ich die Kleinen lieber einmal zuviel daheim, als zu wenig. Aber das bedeutet auch, dass mein wunderbarer Tagesplan dann nicht mehr funktioniert.

Notfallplan

Der Notfallplan kommt immer dann zum Tragen, wenn ein Kind daheim bleibt. Mein Mann muss als erstes einspringen, wenn ein Kind krank ist. Das Bringen der Kinder muss er übernehmen. Bei einer Erkältung Dauer und Schwere einzuschätzen ist leider nicht möglich. Das macht die Planung nicht unbedingt leichter. Bei Fieber muss man aber mindestens von zwei Tagen ausgehen. Zumindest einen Tag muss mein Kind fieberfrei sein, damit ich es wieder rausschicke. Allerdings kann ich mit dem Kind dann auch nicht in die Kita, um meine Kleinste abzuholen. Der Weg zur Schule ist zu weit für ein krankes Kind. Allerdings hat sich die Lage etwas entspannt.

Alt genug

Es gibt bei drei Kindern sieben Möglichkeiten zur Kombination kranker Kinder. Kind A, B und C kann alleine krank sein. Das macht drei Möglichkeiten. Sind zwei Kinder krank, dann gibt es die Kombinationen A-B, A-C und B-C. Das macht sechs. Die letzte Möglichkeit ist, dass alle drei Kinder krank sind. Das kommt allerdings so gut wie nie vor. Da die Älteste der Drei mittlerweile acht Jahre alt ist, ist die Lage aber etwas entspannt. Man kann sie mittlerweile alleine daheim lassen, wenn sie krank ist und sie kann alleine zur Schule und wieder heim gehen. Die Älteste ist also kein Problem mehr. Ist sie krank, kann ich meinen Tagesablauf weiter durchziehen. Ist eines der beiden jüngeren Kinder krank, ist es schon schwieriger.

Ressourcenengpass

Das Problem dabei ist, dass ich mit der Kleinsten, oder meinem Sohn, wenn sie krank sind, nicht aus dem Haus kann. Die anderen wegbringen, sie wieder zu holen, einzukaufen und für Bewegung zu sorgen fällt also entweder aus, oder es muss jemand zur Unterstützung gefunden werden. Das kann eines unsere älteren Kinder sein, oder meine Schwiegermutter. In den meisten Fällen kommt aber mein Mann zum Handkuss. Ein paar Überstunden abzubauen, oder auch mal etwas kürzer zu arbeiten, lässt sich kaum vermeiden. Solange ein Kind krank ist, herrscht bei uns daheim Ausnahmezustand. Aber nicht nur der Tagesablauf muss neu organisiert und jeden Tag geplant werden. Eine Erkältung heißt oft auch, dass das Kind zum Arzt muss. Zwar gehen wir nicht leichtfertig zum Kinderarzt, aber wenn das Kind hoch fiebert, oder eine Krankheit sich verschlimmert, ist es selbstverständlich.

Zurück zur Normalität

Kranke Kinder können tatsächlich zu einem Problem werden. Wir hatten schon eine Phase, da habe ich für mehrere Wochen keine Sonne gesehen. Ständig war eines der Kinder krank. Für die anderen beiden hat das auf jeden Fall einige Einschränkungen gebracht. Solange ich nicht aus der Wohnung kam, konnte ich auch mit den gesunden Kindern nicht raus. Erst wenn mein Mann heimkam konnten die Kleinen endlich ihren Bewegungsdrang ausleben. Kranke Kinder sind immer eine große Herausforderung. Umso schöner ist es dann, wenn sie wieder gesund sind. Habe ich ein paar Tage in Dunkelhaft verbracht und war 24 Stunden in Bereitschaft, dann ist der erste Tag, wenn alles wieder seinen gewohnten Gang geht, etwas Herrliches. An so einem Tag ist sogar der Einkauf im Supermarkt ganz wunderbar und meine Pausen fallen an so einem Tag vielleicht etwas länger aus, als sonst.

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