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Sommer, Sonne, Spielplatz auf kinderalltag.de

Sommer, Sonne, Spielplatz

Ja, die Sonne hat auch Ihre schlechten Zeiten. Hautärzte warnen und die Sonnenstrahlen decken gnadenlos jedes Staubkorn auf, das die schlampige Hausfrau nicht weggeputzt hat. Allerdings kann man der Sonne auch viel Gutes nachsagen. Sie ist einfach nur herrlich. Also versuchen wir, bewußt, oder unbewußt, die Vitamin-D-Speicher so oft und so intensiv zu füllen, wie nur möglich. Die Sonneneinstrahlung sorgt aber nicht nur dafür, dass wir Vitamin D produzieren. Auch die Laune hebt sich und es wird uns buchstäblich warm ums Herz. Auch wenn das Wetter noch nicht ganz so sicher ist, wie es später im Jahr sein wird, ist die Sonne jetzt schon kräftig und lädt dazu ein, sein Gesicht mit einem entspannten Lächeln und geschlossenen Augen unserem Zentralgestirn zuzuwenden. Klar, dass auch die Kinder jetzt jede freie Minute draussen verbringen.

Spiel am Spielplatz

Auch wenn ich ganz gerne mit den kleinen meine Runden drehe, ist mein Mann derjenige der Abends nach der Kita noch ein wenig Roller mit ihnen fährt. Wir bevorzugen einsame Spielplätze. Nicht dass wir menschenscheu wären, aber es ist nun mal ein Problem, wenn drei energiegeladene Zwerge in drei der vier Himmelrichtungen loslaufen und nach ein paar Schritten etliche Menschen im weg stehen und man sie nicht mehr sieht. Abgesehen davon haben meine Kinder, um es höflich auszudrücken, ausreichend Präsenz um einen menschenleeren Spielplatz zu füllen. Auch wenn er sehr groß ist. Im Laufe der Zeit haben wir die Spielplätze, die uns gefallen, gefunden und seit meine Kleinen (und ihr Papa) mobil sind, kommen sie auch in kurzer Zeit zu den weit entfernten, aber sehr netten Spielplätzen. Die Kriterien, die ein Spielplatz erfüllen muss, damit wir ihn mögen, sind nicht sehr umfangreich. Trotzdem ist es nicht einfach, einen zu finden, der alle Kriterien erfüllt.

Der perfekte Spielplatz

Man könnte jetzt egoistisch sein und mit dem Punkt beginnen, der Papa und Mama am wichtigsten ist. Aber die bequeme Parkbank, die einen guten Überblick über den ganzen Spielplatz zulässt, ist nicht wirklich das wichtigste. Mein Mann hat sogar ein aufblasbares Bett, das er mitnimmt. Die Kinder sind am Spielplatz sehr pflegeleicht und nachdem er ein paar Minuten mit dem Teil durch die Gegend gelaufen ist und das Ende umgeschlagen hat, kann er es sich darauf bequem machen. Dabei passt es ganz leicht in jeden Rucksack. Also sehen wir uns die Punkte an, die wirklich wichtig sind:

Zaun

Auch die bravsten Kinder haben immer wieder mal einen schwachen Moment. Ich erinne mich nur an ein schockierendes Video auf Facebook, in dem ein fremder Eltern vorführt, wie mühelos er ihr Kind zum Mitkommen überredet. Schlau sein ist eine Sache. Vernünftig und misstrauisch eine andere. Die Kinder bewegen sich ständig, also kann ich unmöglich alle drei gleichzeitig im Auge behalten. Selbst wenn ich schiele schaffe ich maximal Zwei. Ein, wenn nicht das Wichtigste Kriterium ist daher ein Zaun. Ein Spielplatz, wie wir ihn mögen, ist eingezäunt, oder hat rundherum eine Mauer. Das wichtigste dabei ist der Ein-, bzw. Ausgang. Es darf nur einen einzigen Ausgang geben. Den kann man im Auge behalten. Es kommt nicht selten vor, dass eines der Kinder unbedingt etwas von der anderen Seite des Zauns holen muss. Dagegen spricht nichts, aber wenn ich neben der einzigen Türe im Zaun sitze, entgeht es mir garantiert nicht und ich kann das Kind im Auge behalten, solange es draußen ist.

Spielgeräte

Es gibt Spielgeräte, bei denen fragt man sich, ob die Hersteller schon einmal ein Kind gesehen haben. Zumindest solange die Kleinen eben noch klein sind. Mittlerweile sind meine Kinder 4 1/2, 6 und 8 und erklimmen alles, was sich risikofreudige Spielplatzausstatter ausdenken. Dank der Tatsache, dass sie recht geschickt sind, kommen sie mittlerweile auch überall wieder runter. Lässt man Spielplätze aus, auf denen Spielgeräte stehen, die Angst machen, oder für die eigenen Kinder nicht geeignet sind, tut man den Kleinen durchaus etwas Gutes. Sie verstehen nicht, dass sie nicht höher klettern dürfen, als Mama, oder Papa sie sichern können. Das ständige Ermahnen ist auch schlecht für das Selbstbewußtsein der Kleinen. Also lieber einen Spielplatz, auf dem jedes Spielgerät bis zur obersten Sprosse und darüber hinaus bestiegen werden kann, ohne dass der Herzschlag der Aufsichtsperson aussetzt. Ein Kletterturm ist ideal. Man kann nicht zu hoch, die Plattformen sind gesichert und die Kinder müssen nicht vor, oder hinter den Schaukeln vorbeilaufen. So muss es sein.

Sicherheit

Tja, da hat mein Mann mir einiges erklärt. Er hat eine starke Beziehung zum Gerätturnen, ist auch Funktionär in dem Bereich und hat viele Jahre ehrenamtlich in Turnsälen verbracht und mit Kindern geturnt. Er hat ein Auge für gefährliche Situationen. Fehlender Fallschutz ist dabei nicht das einzige Problem. Oft sind die Gruben, in denen Kies, oder Sand die Kinder sichern sill, zu kurz. Springt unser Sohn von der Schaukel, dann schafft er mittlerweile sicher 3 Meter Weite und fast 2 Meter Höhe. Ist unter der Schaukel ein Kiesbett, das die Stürze bremsen soll, dann muss es also mindestens 4 Meter vor der Schaukel enden. Dummerweise gibt es hier immer wieder Kanten. So etwas geht garnicht. Auch wenn das vielleicht der Norm entspricht, finde ich, dass der Übergang von weich zu hart erst dort sein sollte, wo der Junge landet, wenn er nach der Landung nach vorne fällt. Auch die Maschenweite in den Netzen, über die man geht, müssen klein genug sein, das auch unsere Kleinste nicht durchrutschen kann. Am besten ist es, wenn es unter dem Netz noch eine Brücke gibt und die Kinder nur ein paar Zentimeter tief „fallen“ können, wenn sie abrutschen.

Spielzeug

Es gibt Spielplätze auf denen wird gerne Sandspielzeug vergessen, oder absichtlich zurückgelassen. Auf jeden Fall gibt es Sandkästen, in denen es eine reichhaltige Auswahl an Schaufeln, Eimern und anderen Spielzeugen gibt. Das ist toll, weil man einerseits kein eigenes Spielzeug mitbringen muss und die Kinder trotzdem keines haben und man andererseits den Transport der sandigen Teile und das Suchen sparen kann. Ich liebe solche Spielplätze. Genauso sind meine Kinder begeistert, wenn sie mit einfachen Spielsachen spielen können. Ein starkes Argument für einen Spielplatz auf dem es Spielzeug zur allgemeinen Nutzung gibt.

Publikum

Es geht nicht nur darum, dass auf dem Spielplatz wenig Kinder spielen. Es geht auch darum welche Kinder. Natürlich habe ich überhaupt kein Problem mit der Herkunft, oder der Sprache der Kinder. Aber es gibt Spielplätze, da wanken Zweijährige, die kaum gehen können unbeholfen zwischen den Spielgeräten. Bevor meine Kinder ihnen den Schnuller aus dem Mund treten, wenn sie von der Schaukel fliegen, meide ich solche Spielplätze lieber. Allerdings geht es auch anders herum. Als drei Geschwister sind sie zwar Kummer und Streit gewohnt, ziemlich robust und im Bedarfsfall treten sie auch geschlossen auf, wenn eines von ihnen verteidigt werden muss, aber Spielplätze auf denen sie die allerkleinsten sind, meiden wir trotzdem. Auch gibt es Cliquen auf Spielplätzen, die sich gut kennen. Ganze Hausgemeinschaften treffen sich dort. Manchmal sind solche Gruppen schwierig. Nicht nur, dass sie meine Kinder nicht mitspielen lassen, sondern auch, dass sie sie mobben.

Sichere Einsamkeit

Zusammenfassend kann man also sagen, dass wir einen Spielplatz besuchen, der sicher, unterhaltsam und meistens nur schwach besucht ist. Die Kinder, die dort spielen, kennen sich oft, sind aber offen für neue Freunde und ähnlich alt, wie meine Drei. Mit einem einzelnen Kind ist es wahrscheinlich viel einfacher, den passenden Spielplatz zu finden. Weil wir aber drei Kinder haben, müssen wir uns gut überlegen, wohin wir gehen. Die Zeit am Spielplatz gehört zwar den Kindern, aber wenn der Preis dafür ist, dass die Eltern auf dem Zahnfleisch heim gehen, dann hilft das niemanden.

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