Bildung vererben – Antworten und Suchmaschinen auf kinderalltag.de

Bildung vererben – Antworten und Suchmaschinen

Kinder bekommen von den Eltern sehr viel mit auf ihren Lebensweg. Die Gene sind dabei normalerweise nicht das schlimmste, denn Kinder lernen von ihren Vorbildern. Dass Äpfel nicht weit von ihrem Stamm landen, ist ja eine bekannte Tatsache. Aber dass die Eltern ihren Kindern auch einen großen Teil dessen, was in ihrer Kindheit nicht perfekt war, weitergeben, ist erschreckend. Kein Wunder, weil auch wir Eltern natürlich von unseren Eltern gelernt haben und auch gar nichts anderes kennen. Ich kenne Familien, die Kindern ohne Diskussion einfach die bestmögliche Bildung verwehrt haben, weil für die Kinder genau derselbe Bildungsweg vorgesehen war, wie ihn schon die Eltern absolviert haben. Dass das Kind ein sehr hohes Potenzial hat und sicher seinen Weg auch in einem forderndem Umfeld gehen würde, spielt dabei keine Rolle. Die Kinder sollen in die Fußstapfen der Eltern treten, auch wenn die viel zu klein für sie sind. Die Mütter und Väter, die selbst eine bessere Bildung genossen haben und als Kinder gefordert wurden, sind da wesentlich offener. Abgesehen von ein paar verbissenen Eltern, die für ihre Kinder nur eine einzige Option sehen und die um jeden Preis und ohne Rücksicht auf das Kind umsetzen wollen, sind sie nicht nur flexibler, sondern auch weniger bestimmend.

Bildung und Intelligenz

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz. Bildung erwirbt man durch Lernen. Man lernt Zusammenhänge und bekommt Informationen, die helfen, das Universum zu verstehen. Und damit schafft man mit Bildung auch eine Basis für die Weiterentwicklung der Intelligenz. Die wird uns zwar in erster Linie in die Wiege gelegt, aber die Lösungskompetenz und die Kombinationsgabe funktioniert besser, wenn man viele Beispiele für angewandte Intelligenz kennt. Lernt man, wie andere Menschen aus zwei Informationen eine neue dritte Information bilden, dann versteht man das Konzept dahinter eher. Man muss also nicht mehr den ganzen Weg bis zum Ziel gehen, sondern hat schon einen Startvorteil. Mit dem Lernen und Verstehen intellektueller Leistungen, bildet man den eigenen Intellekt. Man kann bekannte Denkmuster verwenden und aus seinem erlernten Wissen eine ähnliche Ausgangssituation heraussuchen und hat gute Chancen, dass sich damit auch die aktuelle Problemstellung lösen lässt.

Wissensdurst

Kinder wollen die Welt verstehen, also fragen sie den Erwachsenen Löcher in den Bauch. Die Eltern haben dann zwei Optionen. Entweder, sie nehmen sich die Zeit und geben dem Kind eine schlüssige Antwort und vermitteln vielleicht noch mehr Interesse und Begeisterung. Oder, sie fertigen den kleinen wissbegierigen Menschen mit einer knappen Antwort ab, um ihn loszuwerden. Die Kinder passen sich flexibel an. Werden Ihnen auf einfache Fragen die großen Zusammenhänge erklärt, dann beginnt eine Lawine zu rollen. Die Informationen führen von einer Erkenntnis zur nächsten und langsam formt sich ein ganzheitliches Bild von der Welt. Werden die Kinder nur weggeschickt, dann hören sie bald damit auf, Fragen zu stellen. Allerdings kann es auch passieren, dass man die Fragen der Kinder nicht beantworten kann. Dazu muss man nicht einmal eine schlechte Bildung haben. Wenn Kinder fragen, warum sich an Fenstern im Winter Kondenswasser bildet, dann ist das etwas, das man nicht unbedingt genau erklären kann. Ich habe dazu gegoogelt und kann den Kindern jetzt erklären, dass in kalter Luft weniger Wasser gespeichert werden kann. Daher bilden sich Wassertropfen, wenn die warme Wohnungsluft an der kalten Fensterscheibe abkühlt.

Medienkompetenz vermitteln

Diese und ähnliche Fragen passieren immer wieder. Um meinen Kindern ihre Fragen auch beantworten zu können, habe ich mir abgewöhnt, die Antworten, die ich nicht kenne, zu googeln. Danach erkläre ich meinem Nachwuchs. So lerne ich etwas dazu und meine Kinder bekommen die Antworten, die sie suchen. Aber das ist noch nicht die letzte Stufe. Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir die Antwort auf jede Frage im Handumdrehen finden. Entweder man sucht am Handy oder am PC danach, oder man fragt einen Sprachassistenten. So haben wir daheim mehrere Amazon-Echo-Geräte, die bereitwillig Fragen beantworten, wenn man sie richtig stellt. Meine Kinder wissen das und fragen dort gerne nach. Dummerweise hilft Alexa auch gerne bei Hausaufgaben aus und die Kinder lassen sich Rechnungen von ihr vorrechnen. Aber der Schlüssel zu einer guten Antwort ist eine gute Frage. Das lernen meine Kinder, indem sie ihre Fragen neu formulieren, wenn Alexa ihnen eine unpassende Antwort gibt. Diese Kompetenz ist wichtig, um auch bei Google, oder Bing die passenden Ergebnisse zu finden. Weiß man, wie man die Frage formuliert, hat man wesentlich bessere Chancen, fündig zu werden. Also muss ich das meinen Kindern beibringen.

Bildung von der Google-Akademie

Ein schlechtes Bildungsniveau ist heute also keine Ausrede mehr, seinem Kind Antworten vorzuenthalten. Kommt von schräg unten die Frage nach den Hintergründen eines Regenbogens, braucht man etwa 15 Sekunden, diese Seite zu finden und 30 Sekunden sie zu lesen. Unter 1 Minute kann man dem Kind die passende Auskunft geben. Dabei lernt das Kind nicht nur etwas über Optik, sondern auch darüber, wie man sich Informationen aneignet. Spätestens mit dem Schuleintritt ist das eine Kompetenz, die notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Hat man den Prozess, eine Aufgabenstellung mit einer Recherche zu lösen, einmal verstanden, braucht man nur noch ein Medium, in dem man recherchieren kann. Das kann das Internet sein. Es kann aber auch ein Schulbuch sein. Es ist immer dasselbe Prinzip. Wenn man das seinen Kindern vermittelt, dann legt man für sie einen wichtigen Grundstein. Sich Wissen zu erarbeiten, also zu lernen, ist eine wichtige Kompetenz, die man sein ganzes Leben lang braucht.

Bereit für das 21. Jahrhundert

Wir erleben aktuell eine Revolution. KI nimmt in immer mehr Lebensbereichen Raum ein, ergänzt viele bekannte Dinge und löst einige davon auch ab. Auch die Suche im Internet ist dabei, sich zu verändern. So wie Bing mit dem Copiloten eine KI bereitstellt, die die Suchergebnisse sichtet und zusammenfasst, wird es wohl auch mit Google passieren. Das bedeutet, dass auf Seitenbetreiber eine schlechte Zeit zukommen wird. Erhält man alle Informationen schon auf der Seite der Suchmaschine, dann bleibt man dort und ruft die Quelle gar nicht erst auf. Google macht das schon länger und zeigt Zusammenfassungen von Webseiten an. Auf der einen Seite nutzt die Suchmaschine also die Arbeit der Seitenbetreiber und Blogger, auf der anderen Seite fängt sie aber die Besucher damit ab. Bing liefert mit seiner KI einen, aus mehreren Quellen zusammengefügten Text, der über den eigentlichen Suchergebnissen erscheint. Wohin soll das führen? Ich verbreite auf meiner Seite kein Expertenwissen, aber wenn man beispielsweise eine Website mit Kochrezepten betreibt und mit Werbeeinnahmen den Betrieb der Seite finanziert und vielleicht sogar etwas verdient, dann funktioniert das nicht mehr. Die Suchmaschine stiehlt den Inhalt der Seite und zeigt ihn auf der eigenen Seite an.

Neues Internetzeitalter

Es wird also irgendetwas passieren. Entweder die Suchmaschinen denken um, oder niemand will mehr seine Inhalte für sie bereitstellen. Nur wenn man die Suchmaschinen blockiert, wird man nicht mehr gefunden. Eigentlich wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, eine faire Suchmaschine zu entwickeln, die bewusst eben nicht auf KI und die „Vorschau“ von Inhalten setzt. Es wird also spannend und die Internetsuche könnte sich komplett verändern. Umso wichtiger ist es, dem Nachwuchs Medienkompetenz zu vermitteln. Beherrscht man die aktuelle Suchmethode, dann kann man sicher auch schnell eine Änderung verstehen und akzeptieren. Wissen ist Macht und die Suche im Internet kann helfen, Wissen zu erlangen. Ich bin schon gespannt auf die weitere Entwicklung. Als Bloggerin sehe ich aktuell aber keinen Ausweg. Als Seitenbetreiber ist man Google ohnehin komplett ausgeliefert. Der Konzern macht, was er für richtig hält und kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Passt Google eine Seite nicht, dann wird sie nicht mehr in den Suchergebnissen gelistet. Ohne die Suchmaschine geht es aber auch nicht, denn sie generiert einen Großteil der BesucherInnen auf meiner Seite. Wie gesagt, hier zeichnet sich gerade eine Änderung ab, die sicher dafür sorgen wird, dass die Karten neu gemischt werden.

Spannende Zeit

Wir bewegen uns auf eine spannende Zeit zu. Schon seit Jahrzehnten nimmt die technologische Entwicklung immer mehr Fahrt auf. Was heute noch gilt, kann morgen schon wieder komplett überholt sein. Will man am Puls der Zeit bleiben, muss man immer und überall dazulernen. Hat man das nicht gelernt und wurde es in der Kindheit nicht vorgelebt, dann kann diese Flexibilität fehlen. Den Kindern das Leben zu erleichtern, bedingt also, dass man ihnen vermittelt, dass neue Situationen immer auch Chancen bringen. Sie müssen lernen, sich rasch mit neuen Voraussetzungen zu arrangieren und die neuen Möglichkeiten anzunehmen. So erweitern sie ein Leben lang ihren Horizont und können unzählige Chancen zu ihrem Vorteil nutzen.

Weit weg vom Stamm

Als Eltern muss man all diese Überlegungen im Hinterkopf behalten. Wir bereiten unsere Kinder auf eine ungewisse Zukunft vor. Umso wichtiger ist es, ihnen so viel wie möglich mit auf den Weg zu geben. Für mich bedeutet das, dass ich einerseits versuche, jeder Frage der Kinder zu beantworten und schlimmstenfalls auch danach zu googeln. Außerdem bedeutet es für mich, dass die Kinder schon jetzt damit beginnen, selbst Suchmaschinen zu bedienen. Ich helfe Ihnen dabei, die Ergebnisse richtig einzuordnen, Quellen zu überprüfen und zu verstehen, welche Beweggründe hinter den Informationen vielleicht stecken. Insgesamt ist die Medienkompetenz, also die verantwortungsvolle und sinnvolle Nutzung elektronischer Medien, die wahrscheinlich wichtigste Kompetenz, die sie lernen können. Eltern, die Fragen der Kinder nicht beantworten können, sollten sich unbedingt die Zeit nehmen, sich damit auseinanderzusetzen. So lernt man selbst etwas und vermittelt, dass es sich lohnt, die Antwort auf eine Frage auszuarbeiten. Kinder wollen die Welt verstehen und dazu gehört es auch, dass sie wissbegierig sind. Als Elternteil hat man die Pflicht, den Kindern die gewünschten Informationen zu geben und sie für das echte, sowie für das digitale Leben optimal vorzubereiten.

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