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Lasst mich nicht rein

Ich sehe mir mitunter gerne mal ein wenig Trash-TV an. Ob es Langzeitarbeitslose, Übergewichtige, oder sonst benachteiligte Menschen, irgendwie mag ich die Formate. Klar kann man das differenziert sehen, aber es wird wohl nicht zu ihrem Nachteil sein, sich vor der Kamera zu zeigen. Außerdem gehe ich mal davon aus, dass viel davon inszeniert ist und auch so geschnitten wird, dass es interessanter macht. Was ich auch gerne sehe, sind Promis. Auch dazu gibt es ein breites Spektrum an Programmangeboten, die die Herrschaften, die prominent genannt werden, weil sie mal ein paar Wochen einen Nachbarn von jemanden kannten, der zum selben Zahnarzt, wie eine Berühmtheit ging, ihren Alltag verbringen. Für manch jemanden, der da in die Kamera sprechend darf, reicht das Alphabet kaum aus, um ihren Promistatus auszudrücken. Beliebt unter diesen, kaum bekannten Menschen, sind Sendungen, in denen sie bekannter werden. Daher sperren Fernsehsender überall auf der Erde, Promis und solche, die es werden wollen, in unterschiedlichen Settings ein. Wie bei Big Brother darf man als Zuschauer dann beobachten, wie sich die einzelnen Charaktere in der fordernden Situation entwickeln. Eines ist dann auf jeden Fall sicher: Wer sich mal ein paar Wochen mit anderen schönen Menschen einsperren ließ, hat zumindest ein paar Monate mediale Aufmerksamkeit. Für mich wäre das eher nichts.

Fremdschämen

Man könnte solche TV-Formate durchaus ernst nehmen und sich freuen, dass die Personen ihre wahre Persönlichkeit offenbaren. Man kann aber auch davon ausgehen, dass sie im Vorfeld darauf vorbereitet waren und sich auch innerhalb der Show nicht natürlich geben. Sie spielen ihre Rolle und nutzen die Bühne dafür, bekannt zu werden. Je mehr ungewöhnliche Aussagen sie tätigen und je mehr Streit sie anzetteln, umso spannender werden sie für die Medien. Die freuen sich, über solche Situationen zu berichten. Mich würde es nicht wundern, wenn es zu solchen Shows ein Drehbuch geben würde, in dem alles abgesprochen ist. Wie auch immer, es unterhält mich da und dort mal ein paar Minuten, bevor ich weiter zappe. Eine Sache fasziniert mich aber doch immer wieder. Dieses Junglecamp ist ein spannendes Format. Etwas, das ich mir persönlich definitiv nicht vorstellen könnte. Das beginnt damit, dass ich kein Interesse daran habe, unbekannte Dinge zu essen, oder in Gefäße mit fragwürdigem Inhalt zu fassen. Und es endet damit, dass ich mir wirklich etwas Entspannenderes vorstellen könnte, als im Wald zu schlafen. Ich denke, dass sich ein paar, der mehreren Hundert Mitarbeiter darum kümmern, die unangenehmen Tiere, die da an der australischen Ostküste leben, vom Camp fernzuhalten. Trotzdem würde ich wohl kein Auge zubekommen.

Wildnis

Wildnis ist etwas, das ich nicht unbedingt haben muss. Wenn ich mir vorstelle, wie Tom Hanks auf einer einsamen Insel zu stranden, dann wäre wohl der schlimmste Gedanke, dass ich mir meinen Schlafplatz mit all den Tieren teilen müsste, die dort leben. Eine feste Barriere, die mich von den Lebewesen trennt, die ich nicht näher kennenlernen will, ist für mich ein Muss. In unserem kleinen Ferienhaus in Ungarn haben wir einen großen Garten. Der Garten steht als Nächstes auf dem Programm. Nachdem wir uns die ersten paar Jahre auf das Haus konzentriert haben und hier mittlerweile alles fertig ist, kommt jetzt der Garten an die Reihe. Unser Haus steht in einem kleinen Dorf mit etwa 60 Häusern und auch etwa so vielen Bewohnern. Rundherum ist nichts, also sehr sehr weitläufige Ackerflächen und Wälder. Dort leben eben diese Tiere, denen ich nicht wirklich begegnen möchte. Es ist nicht erst einmal passiert, dass wir einen lauen Abend im Garten ziemlich abrupt beendet haben, weil aus dem dunklen hinteren Bereich, nicht einzuordnende Geräusche zu hören waren. Mein Mann hat zuletzt eine Wildkamera installiert und ich bin schon gespannt, was wir darauf sehen werden. Auf jeden Fall sind dort mitunter zumindest mittelgroße Tiere unterwegs.

Grenzen schaffen

Unser Garten war (und ist) verwildert. Wir mähen seit ein paar Jahren den Rasen, aber während der verschiedenen Lockdowns durften wir nicht einreisen. Daher war der Garten immer wieder extrem verwachsen und mein Mann und die Kinder mussten den Rest der Zeit damit verbringen, wieder einen halbwegs normalen Zustand herzustellen. Jetzt dürfen wir immer hinfahren und tun das auch. Damit uns der Rasen nicht über den Kopf wächst, werden wir in den nächsten Wochen versuchen, jede Woche hinzufahren. Aber nicht nur der Garten selbst ist in einem seltsamen Zustand. So gibt es auch einige Zäune rund um den Garten. Vorne ist ein, leider ziemlich verrosteter, aber ansonsten sehr schöner Zaun mit einem großen Einfahrtstor und einer Türe, in der auch ein Briefkasten eingebaut ist. Rechts und links sind dann einfache Maschendrahtzäune. Hinten wird es dann schwierig. Die hintersten 3 Meter des Gartens sind mit Gebüschen und kleinen Bäumen dicht verwachsen. Irgendwo in dem Dickicht muss es auch einen Zaun geben. Der liegt aber wahrscheinlich größtenteils am Boden.

Tag der offenen Tür

Wo die Tiere, die wir nachts im Garten vermuten, hereinkommen, liegt also auf der Hand. Es gibt am hinteren Ende nichts, was ein Tier bis etwa zur Größe eines Rehs aufhalten würde. Wäre es größer, würde man die Spuren wahrscheinlich sehen. Aber Fuchse, Dachse, Rehe und was auch immer sonst noch durch die ungarische Nacht streicht, hat wohl kein Problem uns einen Besuch abzustatten. Das ist nicht weiter schlimm, schließlich sind wir nicht oft dort und auch in der Nacht dürfen sie natürlich gerne vorbeikommen. Schwieriger wird es, wenn wir vermeiden wollen, dass etwas wieder rauskommt, aus dem Garten. Konkret ist unsere Idee, einen Hund anzuschaffen, wieder da. Wir haben in ein paar Tagen den ersten Termin mit der Züchterin und klären, wie die Übernahme ablaufen könnte. Wenn der Hund aber mitfährt in unseren Garten, dann brauchen wir einen neuen Zaun. Diesmal aber keinen einfachen Maschendrahtzaun, sondern gleich etwas Stabiles. Ich denke an Gabionen, oder Doppelstabmatten, die man mit Steinen füllt. Solche Zäune sind nicht nur hübsch, sondern auch sehr massiv. Außerdem können Pflanzen daran entlang ranken und ihn begrünen.

Die Wildnis erobern

Ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es schön, wenn die Natur sich entfalten kann. Ich brauche keinen englischen Rasen, oder geschnittene Hecken. Auch die Nussbäume, die in unserem Garten immer wieder aufgehen, stören mich nicht. Die Natur entwickelt sich und ist schön genug. Da muss man als Mensch nicht eingreifen. Aber trotzdem würde ich gerne angstfrei auch nachts den Garten nutzen. Unser Grundstück ist etwa 100 Meter lang und lässt sich nicht ausleuchten. Auch die Nachbarn haben im hinteren Teil des Gartens nichts gebaut. Hier ist es in der Nacht stockfinster. Bestimmt nutzen das die unterschiedlichen Tiere aus und verbringen ein wenig Zeit in unserem Garten. Wenn die Hunde der Nachbarn bellen, dann wird wahrscheinlich oft ein Wildtier, das durch die Gärten streift, dahinter stecken. Ein niedriger Maschendrahtzaun wird ein Reh wohl auch nicht aufhalten. Umso wichtiger ist es mir, unseren Garten rundherum abzusichern. Anders, als beim Dschungelcamp haben wir keine Wächter, die für unsere Sicherheit sorgen und vielleicht verirrt sich auch ein bissiges Tier zu uns. Spätestens, wenn unser Familienhund einzieht, muss der neue Zaun stehen. Damit haben wir heuer erst mal Zeit. Die Entspannung könnte sich aber verflüchtigen, wenn wir die Bilder aus der Wildkamera das erste Mal auswerten.

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