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Pubertät zum Quadrat

Glaubt man Wikipedia, dann spielt sich die Pubertät bei Mädchen zwischen dem zehnten und dem achtzehnten Lebensjahr ab. Ich glaube Wikipedia aber nicht. Ich hab bei mir im Haushalt eine kleine Prinzessin, die erst in mehr als vier Jahren pubertieren sollte und eine ältere Prinzessin, die eigentlich vor zwei Jahren hätte aufhören sollen. Beide halten sich aber nicht daran.

Vor-Pubertät

Der Spaß beginnt schon mit vier Jahren. Zumindest bei meiner Ältesten, der drei Kleinen war das so. Am Anfang denkt man sich, sie hat einen schlechten Tag, dass sie aber von Tag zu Tag sensibler zu werden scheint, lässt sich einfach nicht leugnen. Die Kleine ist mit minimalem Aufwand aus dem Gleichzugewicht zu bekommen und es dauert Stunden, sie wieder zu stabilisieren. Meistens hält es dann aber nicht lang und der erste Anlass lässt sie wieder heulend in ihr Zimmer laufen.

Dieses Verhalten zeigen viele Mädchen erst so richtig mit zwölf, oder dreizehn Jahren, an guten Tagen stand mein kleines Mädel diesen Profi-Pubertären in nichts nach und hat mehr Tränen vergossen, als manche vom Liebeskummer gebeutelte Teenagerin.

Mädchen können das besser

Mein Mann hat drei Kinder aus erster Ehe und hat mir bestätigt, dass die Pubertät bei seiner Ältesten am heftigsten und seinem Sohn kaum merkbar verlaufen ist. Ich kann zu meinem kleinen Sohn noch nicht viel sagen, weil er noch zu klein ist, aber ich geh mal davon aus, dass sich das bei ihm wenn, dann eher als Aggression, oder Aufbegehren äußern wird, als als emotionale Wechselbäder. Bei der ältesten Kleinen zeigt sich das allerdings tageweise schon sehr intensiv. Sie hat große Probleme damit, wenn wir schimpfen und beteuert lange und unter Tränen, dass sie nicht schlimm war. Sie kann einem zwar sehr richtig leid tun, aber es macht das Miteinander streckenweise recht mühsam. Man muss einfach immer teuflisch aufpassen, was man sagt.

Kein Ende absehbar

Die Pubertät macht aber auch nicht Halt, wenn sie vorbei ist, sondern manch eine junge Frau zieht es vor, ihre Pubertät noch ein paar Jahre zu verlängern. Das tut momentan meine Älteste. Gerade nicht mehr Teenager, lebt sie das aus, was man eigentlich vor fast zehn Jahren erwartet hätte. Ihr Zimmer sieht aus, als wäre ein Orkan durchgefegt und es ist tatsächlich hygienisch bedenklich, wenn meine Kleinste in das Zimmer krabbelt. Konflikte stehen an der Tagesordnung und ob man ein normales Gespräch mit ihr führen kann, ist von der Tagesverfassung abhängig. Auch wenn bei der Älteren schon die Hormone ihr Übriges dazu beitragen, steht ihr meine Zweitälteste Tochter auch ohne wechselnden Hormonspiegel in nichts nach. So verbringe ich manch einen Tag damit, die Kleine in der Vor-Pubertät mit Samthandschuhen anzufassen und Meinungsverschiedenheiten mit der Älteren in der Nach-Pubertät auszutragen. Ein schwieriger Spagat, der mich dann, wenn die auf- und abschwingenden Stimmungen meiner beiden Töchter sich überlagern sehr viel Kraft kostet.

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