Kinderalltag.de - Mein Mama-Blog

Neues Leben

Wer hätte das gedacht, aber Covid-19 ist immer noch da. Seit mehr als einem halben Jahr hält er die Menschheit in Atem und verändert immer mehr unser Leben. In die Kita und in Läden darf man nur noch mit Maske. Genauso in der Schule, sogar im Schwimmbad mussten wir letztens Maske tragen. Die kleinen Stofftücher vor Mund und Nase sind heute allzeit griffbereit und sehr lange vor unserem Gesicht. Sie prägen das Stadtbild und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es auch nach dem Ende der Pandemie viele Menschen geben wird, die die Masken tragen werden. Ein guter Grund sich einen kleinen Vorrat an den Dingern zuzulegen. Bei einem 5-Personen Haushalt kommen schon ein paar Schutzmasken zusammen. Trotzdem kann man davon nicht genug haben.

Maßgeschneidert

Ganz zu Beginn der Pandemie hat unsere Oma für die ganze Familie Masken genäht. Alle haben zwei Masken von ihr bekommen. Seitdem sind einige dazu gekommen. Wir haben im Herbst gelernt, dass es sehr unangenehm ist, wenn man die Kinder morgens zur Schule bringt und dort feststellt, dass man die Masken vergessen hat. Also haben die beiden Schulkinder jeweils eine Schutzmaske zur Sicherheit in ihrer Schultasche. Die haben wir doch schon ein paarmal gebraucht. Entweder wir vergessen in der morgendlichen Hektik die Masken einzustecken, oder ein Kind findet die eigene Maske bei Schulschluss nicht mehr.

Hübscher Mundschutz

Dabei ist es garnicht so einfach, Kindern die passenden Masken zu besorgen. Es gibt zwar mittlerweile etliche Läden, die Masken anbieten, aber die sind in erster Linie für Erwachsene. Die letzten haben wir bei einem Schneider gekauft. Aber auch da ist es nicht leicht, meinen Kindern den Stoff rauszusuchen, der ihnen gefällt. Nachdem natürlich Stoffreste verarbeitet werden ist es nicht ganz einfach das Design zu finden, das sich die Kinder wünschen. Eine gute Variante ist es, die Masken selbst zu gestalten. Man kann sie mit Textilfarben selbst gestalten, oder bei Shops, wie www.masken-bedrucken.de bedrucken lassen. Tatsächlich sind meine Kinder ziemlich wählerisch, was ihre Masken angeht.

Größenprobleme

Sie haben beim Mundschutz ganz unterschiedliche Vorlieben. Die Älteste ist ziemlich entspannt und achtet in erster Linie darauf, wir er aussieht. Meine Kleinste mag ihn nicht zu eng und mein Sohn hat ständig etwas auszusetzen. Seine Maske sitzt permanent zu locker. Das liegt wohl daran, dass er sie mit einem Griff in der Mitte abnimmt, statt sie zuerst von den Ohren zu nehmen. Damit dehnt er den Gummi ständig mehr aus. Außerdem schafft er es auch irgendwie die Maske ständig schmutzig zu machen. Irgendwie kommt er in den Pausen ständig an Schokolade und schmiert sie in seine Maske. Sein Mundschutz wird also spätestens jeden zweiten Tag gewaschen und zwischendurch nicht gerade zimperlich behandelt. Und dann ist da noch mein Mann.

Bartprobleme

Mein Mann trägt einen längeren Vollbart. Er hat ein paar Probleme mit seinem Mundschutz, den wir nicht nachvollziehen können. Der Bart wird wellig und das Bartöl riecht unter der Maske ziemlich intensiv. Wenn er gleich Morgens längere Zeit den Mundschutz tragen muss, ist er immer ein wenig sauer. Schließlich investiert er viel Zeit darin, dass der Bart glatt ist, wenn er das Haus verlässt. Besonders schlimm ist es allerdings mit den Einwegmasken, die man in den Supermärkten bekommt. Die sind wesentlich dichter, als die selbstgenähten Masken. Darunter hält man es tatsächlich nicht viel länger als ein paar Minuten aus.

Kalte Jahreszeit

In den letzten Wochen sind die Temperaturen ordentlich gefallen. Morgens, wenn wir zu Kita und Schule gehen ist es oft schon richtig kalt. Außerdem ist es hin und wieder auch noch regnerisch. Durch die Kälte ist es mir schon ein paarmal passiert, dass ich erst daheim bemerkt habe, dass ich meine Maske noch trage. Von der Kita bis heim ist es zwar nur ein Block, aber bisher war ich immer froh, den Mundschutz loszuwerden. Offenbar ist es nicht unangenehm, das Ding im Winter zu tragen. Es bleibt also zu hoffen, dass es bis zum Frühjahr eine Lösung für das Problem gibt. Obwohl ich vielleicht auch kein Problem damit habe, wenn der Mund-Nase-Schutz in unseren normalen Alltag auch integriert wird.

Höflichkeit

Die Masken werden in Asien ganz selbstverständlich getragen. Als Europäer verbindet man damit erst einmal Angst vor Keimen. Aber das ist nicht der Grund für das Tragen. Wenn eine Reisegruppe von Asiaten mit Mundschutz durch die Stadt läuft, dann ist das ein Zeichen von Höflichkeit und Rücksichtnahme. Wie wir mittlerweile ja alle wissen schützt die Maske den Träger nicht. Sie sorgt dafür, dass man niemanden ansteckt. Fühlt man sich krank, dann hat man also mit dem Mundschutz eine gute Möglichkeit andere Menschen vor einer Infektion zu schützen. Diesen Gedanken finde ich nicht schlecht. Statt niesend und mit laufender Nase im Bus zu sitzen bleiben die Keime hinter der Maske und die Verbreitung von Krankheiten wird gestoppt.

Neues Leben

Unterm Strich ist die Maske nur ein kleiner Teil dessen, was neu für uns ist. Ein kleiner Virus hat es geschafft die ganze Welt zu verändern. Eine breite Öffentlichkeit weiß jetzt, dass die Medizin nicht für alles eine Lösung hat. Auch wenn die Behandlung mittlerweile besser ist, als im Frühjahr sind bis heute schon mehr als 1,1 Millionen Menschen gestorben. Fast 40,5 Millionen Menschen sind, oder waren infiziert. Ein Virus, gegen den kein Mensch immun ist, hat ein leichtes Spiel mit uns. Er kann sich ungebremst ausbreiten. Irgendwann werden wir wohl die Situation mit Covid-19 in den Griff bekommen. Es wird Impfstoffe geben und Medikamente, die die Symptome lindern. Trotzdem wird sich das Leben verändern. So, wie es einmal war wird es nicht mehr werden.

Aufwachsen nach Covid-19

Meine Kinder wissen, dass sie von Fremden Abstand halten sollen, dass sie möglichst wenig unterwegs berühren sollen und dass sie oft ihre Hände waschen. Sie tragen ganz selbstverständlich ihre Maske. Sie erleben die Einschränkungen auch seit mehr als einem halben Jahr. Relativ zu ihrem Alter ist das eine lange Zeit. Eine Zeit, die sie sicherlich prägen wird. Genauso wie bei uns Erwachsenen ist Hygiene und das Bewußtsein dafür, dass man sich überall anstecken kann, jetzt präsent. Man vermeidet es, neben anderen Menschen zu stehen und hält ganz automatisch Abstand. Verhaltensweisen, die sicherlich nicht sofort und wahrscheinlich nicht vollständig wieder verschwinden werden, wenn Covid-19 verschwindet, oder einfach behandelbar wird.

Lebenserfahrung

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Mundschutz getragen. Jetzt habe ich ständig eine solche Maske zur Hand. Ich desinfiziere hin und wieder meine Hände und fühle mich nicht wirklich wohl, wenn ich etwas bein einer roten Ampel in einer Gruppe von Fremden stehen muss, oder mich an anderen Menschen vorbeidrängen muss. Die Vorgaben, die Informationen, die Zahlen und Pressekonferenzen haben mich geprägt. Eine Zeit, die auch meine Kinder geprägt hat. Mal sehen, was die Zukunft bringen wird. Entweder meine Kinder können später einmal erzählen, dass sie die Pandemie miterlebt haben, oder sie werden sich nicht mehr an die Zeit vor den Einschränkungen erinnern. In jedem Fal lwird sich die Situation normalisieren. So wie wir heute unsere Maske ganz selbstverständlich tragen, werden noch viele andere Dinge ganz einfach normal werden. Vielleicht wird es nicht mehr wie früher, aber Covid-19 ist wohl ein Teil unserer Lebenerfahrung. Der Virus prägt uns Erwachsene ein wenig. Die Kinder prägt er sicher nachhaltig.

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