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Raffinierte Rezepte für Kinder – Verschwendung

Undank ist der Welten Lohn. Man müht sich Tag für Tag es allen recht zu machen und kaum jemand findest es der Mühe wert, sich zu bedanken. Speziell als Mutter kann man davon ein Lied singen. Es ist nicht wenig Aufwand für das Wohl des Nachwuchs zu sorgen. Man sorgt dafür, dass es ihnen an nichts fehlt und das einzige, was man erwarten darf ist, dass sie sich nicht beschweren. Kleidung, die zum Wetter passt, eine ausgewogen befüllte Jausenbox und ein Set aus Do´s and Dont´s, damit die Kleinen unbeschadet durchs Leben kommen. Es sind zwar mehr Dont´s als Do´s, aber unterm Strich ist der Alltag meiner Kinder nicht unbedingt von Verboten geprägt. In vielen Fällen kommt es aber vor, dass ich mich im Nachhinein ärgere. Ich ärgere mich über die Mühen, die ich investiert habe, ohne dass die Kinder es zu schätzen gewusst hätten. In manchen Fällen habe ich aber auch schon gelernt, mich anzupassen. Raffinierte Rezepte für Kinder beispielsweise sind tatsächlich Verschwendung.

Gesunde Ernährung

Ich bin sehr für gesunde Ernährung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. hat 10 Regeln aufgestellt, an die man sich im Idealfall halten sollte. Mit den Regeln 2 bis 10 habe ich auch kein Problem. Meine Kinder essen reichlich Obst und Gemüse und wir bevorzugen Vollkornvarianten. Tierische Lebensmittel ergänzen die Ernährung, die Kinder trinken fast ausschließlich Wasser und ich koche mit Rapsöl. Das Essen wird schonend zubereitet, wir nehmen uns Zeit zum Essen und meine Kinder haben wenn, dann eher zu wenig Körperfettanteil. Die Regel mit der Nummer 1 lautet allerdings wie folgt:

1. Lebensmittelvielfalt genießen

Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich. Wählen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmittel.

Die erste der 10 Regeln der DGE

Abwechslung muss sein

Es gibt Blogs, da laufe ich grün an vor Neid. Mütter kochen für ihre Kinder auf, überlegen sich raffinierte Rezepte für Kinder und richten das Essen so an, dass es aussieht wie Spielzeug. Ein Spiel aus Form und Farben, das den Kindern gekonnt die wichtigen Nährstoffe in ihrer besten Form unterjubelt. Neid empfinde ich allerdings nicht für die Kochkunst und den Einfallsreichtum der Mütter. Mit ein wenig gutem Willen und etwas Übung würde ich das wohl auch hinbekommen. Ich beneide die ambitionierten Mütter darum, dass ihre Kinder die liebevoll angerichteten Mahlzeiten auch verputzen. Meist findet sich den Blogs zwar wenig über das, was nach dem Fototermin mit den tollen Essen passiert, aber es wird sicher auch Kinder geben, die sich von gekochtem Gemüse überzeugen lassen, wenn man es ihnen nur ansprechend genug arrangiert. Bei meinen Kindern klappt das nicht.

Foodertainment

Essen kann und soll man zelebrieren. Ein hübsch eingedeckter Tisch in einem netten Ambiente und schon schmeckt es gleich nochmal so gut. Als Erwachsener schätzt man so etwas, wenn man einmal schön essen geht. Allerdings isst man in den meisten Fällen a´la carte, man wählt also etwas, das man gerne isst. Wahrscheinlich kann man uns Erwachsenen auch einen Teller Spinat nicht schmackhaft machen, egal wie hübsch man ihn präsentiert. Es hilft vielleicht dabei, dass wir etwas probieren, wenn man es in einem feierlichen Rahmen mit weißem Tischtuch und poliertem Silberbesteck serviert bekommen. Vielleicht animiert es uns auch, wenn die Begleitung das Essen probiert und es ausdrücklich lobt. Stellt mir aber jemand auf den Punkt gegarte und mit exquisiter Weinsauce so appetitlich wie möglich angerichtete Weinbergschnecken vor die Nase, dann fühle ich mich wahrscheinlich so, wie meine Kinder. Es hilft einfach nichts, das Gericht optische perfekt zu präsentieren, wenn wir das Gericht einfach nicht mögen. Da hilft es auch nicht, wenn man uns fürs Aufessen einen tollen Nachtisch in Aussicht stellt.

Gruppendynamik

Schwer genug, ein Kind ernährungstechnisch glücklich zu machen, bei meinen Drei kommt noch der Faktor Gruppendynamik erschwerend hinzu. Dummerweise empfiehlt die DGE auch, sich für das Essen Zeit zu nehmen, sonst könnte ich den Kindern ja, einem nach dem anderen, ein paar Bissen in den Mund stopfen und als Schweiggeld noch ein Gummibärchen auszahlen. Sitzt man dagegen mit drei Kindern am Tisch, dann beobachten sie sich gegenseitig und warten nur darauf, dass eines davon einen guten Grund nennt, warum es das, was da am Teller liegt, überhaupt nicht essen will. Man könnte es oft auch als Lauern bezeichnen. Auch wenn das Essen bis dahin eigentlich ganz OK war, muss man sich natürlich umgehend anschließen, wenn der Bruder, oder die Schwester zu verstehen geben, dass sie nicht vorhaben, aufzuessen. Bei der Recherche, wie man das beim Kindergartenessen macht, bin ich über die Seite daily-catering.de gestoßen. Einen Satz auf dieser Website habe ich mir zu Herzen genommen. „Die Zufriedenheit unserer Kunden hat bei uns höchste Priorität!“ Darin habe ich mich wiedererkannt.

Zufriedene Kunden

An oberster Stelle müssen natürlich zufriedene Kunden stehen. Eigentlich ein einfaches Rezept, um sein Geschäft erfolgreich zu führen. Genau das ist der Grund, warum ich es mit der ersten der zehn Regeln der DGE nicht ganz so genau nehmen. Zumindest immer dann, wenn ich am Herd stehe. Denn ich setze oft und gerne auf Bewährtes. Was bei den Kindern gut ankommt und insgesamt in mein Ernährungskonzept passt, wird dann eben einmal die Woche, oder spätestens alle zehn Tage angeboten. Klar kann ich mit dem Konzept kein Foodblog starten, aber darauf habe ich genauso wenig Lust, wie jeden Tag Feuerwehrautos und Dinosaurier aus irgend einem gesunden Zeug zu essen, weil es sonst keiner will. So bin ich einerseits effizient beim Kochen, denn mein Repertoire würde ich auch mit geschlossenen Augen kochen. Sowohl den Einkauf, als auch die Vorbereitungen laufen fast von selbst. Der größte Vorteil der Methode ist aber, dass meine Kinder aufessen.

Zwischenmahlzeiten

So einfach ist die Ernährung meiner Kinder allerdings wirklich nicht. Ein großes Problem ist, dass sie nicht jeden Tag gleich viel Hunger haben. Speziell die Älteste der Drei ist immer für eine Überraschung gut. Mal ist sie nach drei Bissen satt, mal fällt sie über das Essen her, wie ein ausgehungerter Grizzlybär und isst zwei, oder drei Portionen. Nicht ganz so stark, aber doch schwankend, ist auch der Hunger bei den beiden anderen. Die richtige Größe der Portionen zu kalkulieren ist also nicht leicht. Also koche ich tendenziell einfach mehr, als die drei schaffen können. Je nach Appetitniveau der Kleinen werde ich dann noch satt, oder eben nicht ganz. Mein Mann ist dann der letzte in der Nahrungskette. Kommt er Abends heim, kann es sein, dass er 4 ordentliche Portionen bekommt. Andere Tage geht er dafür leer aus. Er hat zwar einen konstanten Appetit, aber auch für solche Fälle haben wir genug Essen im Haus und es ist nicht ungewöhnlich, wenn wir Abends, wenn die Kinder schon schlafen, nochmal den Herd anwerfen.

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