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Alles wird teurer

Gute Nachrichten für die Liebhaber von tiefgekühlten Meeresfrüchten! Die Delikatessen sind in den letzten zwei Jahren nur um 2 Prozent teurer geworden. Angesichts einer Inflationsrate von knapp unter 10 Prozent pro Jahr heißt das, dass Shrimps und Muscheln tatsächlich billiger geworden sind. Auch bei manchen Obst- und Gemüsesorten ist die Entwicklung ähnlich erfreulich. Allerdings stehen dem auch massive Preissteigerungen gegenüber. So kostete Öl 2022 etwa 83 Prozent mehr als im Jahr 2020. Milchprodukte, wie Butter schlagen mit einer Erhöhung von 46 Prozent zu Buche. Fleisch, Fisch, Wurst, Gebäck, Eier und Käse sind auch um 15, oder mehr Prozent teurer geworden. Neben dem regelmäßigen Einkauf sind auch die Lebenshaltungskosten stark gestiegen. Miete, Energie, Heizung und Wasser reißen oft tiefe Löcher ins Haushaltsbudget. Reserven werden kleiner und viele Menschen verbrauchen Monat für Monat ihre Rücklagen, um über die Runden zu kommen. Zumindest bei uns läuft das seit Monaten so. Viel sparen ist bei drei Kindern ohnehin nicht möglich, aber mittlerweile bleibt in den meisten Monaten nicht nur nichts übrig, sondern wir müssen auf unsere Ersparnisse zurückgreifen. Alles wird teurer.

Ein- und Ausgabenrechnung

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu erstellen und den auch regelmäßig zu aktualisieren. Es reicht eigentlich aus, sich eine Liste auf Papier zu erstellen. Das Problem dabei sind allerdings die Zahlungen, die man nicht jeden Monat leisten muss und auch Einkommen, das nicht jeden Monat kommt. Mein Mann und ich haben eine Excel-Tabelle, in der wir die 12 Monate abbilden. Manche Dinge werden nur jeden zweiten Monat fällig, andere alle 3 Monate und manches zahlt man nur einmal im Jahr. Durch die Darstellung in 12 Spalten erkennt man schnell, dass es bessere und schlechtere Monate gibt. Monate, in denen mehrere Zahlungen, die nicht jeden Monat anfallen, zusammentreffen, sind wesentlich teurer, als andere. Der Trick ist es, das überschüssige Geld aus den guten Monaten für die schlechten Monate auf die Seite zu legen. Das klappt mal besser und mal schlechter bei uns. Insgesamt kommen wir aber immer irgendwie über die Runden.

Sechs-Konten-Modell

Liest man bei den verschiedenen Finanzbloggern, dann wird oft das Drei-Konten-Modell empfohlen. Ein Konto für die laufenden Ausgaben, eines für Luxus und Unterhaltung und eines, um zu sparen. Bei meinem Mann und mir sind das insgesamt sechs Konten. Wir haben kein gemeinsames Konto, sondern die zahlen jeweils einen Teil der Fixkosten. Mein Mann verdient mehr, also bezahlt er beispielsweise die Miete. Wir haben also jeweils beide ein Girokonto, wo unsere Einnahmen eingehen und die Fixkosten abgebucht werden. Zusätzlich haben wir ein Konto, das kostenlos ist, solange jeden Monat 700 Euro eingehen. Also überweisen wir jeden Monat 705 Euro auf dieses Konto und nutzen die Karte für Einkäufe. Der große Vorteil dabei ist, dass wir mit dieser Karte auch kostenfrei in anderen Ländern zahlen können. Sogar in Ungarn, wo wir in Forint bezahlen, können wir sie kostenlos nutzen. Damit bezahlen wir also die Lebensmitteleinkäufe daheim und wenn wir in unserem Wochenendhaus in Ungarn sind. Neben dem Girokonto haben wir beide direkt bei der Hausbank ein Sparkonto. Überschüsse werden dorthin verschoben. Das geht taggleich auch am Wochenende. Das Geld ist also jederzeit verfügbar. Zusätzlich haben wir dann noch ein Sparkonto. Dort kommt das Geld hin, das wirklich übrig bleibt und mein Mann spart dort monatlich in einem Fond an.

Psychologie und Schweinehunde

Mit Geld umgehen ist echt schwierig. Am Anfang des Monats sieht es meistens noch so aus, als ob man finanziell Bäume ausreißen könnte. Dann kommen als Erstes die Versicherungen, die mal für eine Ernüchterung sorgen. Dann, so um den fünften herum, die Miete, der Garagenstellplatz. Danach, spätestens bis zum 10. des Monats schließlich die Energie. Die wird eben nur alle zwei, oder drei Monate abgebucht. Auch die Abrechnung der Kreditkarte ist unangenehm. Die Kosten für das Smartphone für die Kleinste, das wir letzten Monat online gekauft haben, werden diesen Monat abgebucht. Hat man hier keinen Überblick über die Kosten, die im laufenden Monat noch entstehen werden, kann das problematisch werden. Hier kommen die Sparkonten bei der Hausbank zum Einsatz. Das Geld, das man braucht, bleibt auf dem Konto. Der Rest wird mal auf dem Sparkonto in Sicherheit gebracht. Das sorgt dafür, dass man nicht mehr das Gefühl hat, man hätte mehr Geld, als man braucht. Ist kein Geld am Konto, dann kann man es auch nicht ausgeben. Braucht man es, dann kann man es mit wenigen Handgriffen wieder zurück aufs Girokonto schieben.

Großinvestitionen

Man muss allerdings wissen, dass wir zusammen recht gut verdienen und deswegen nicht nur über die Runden kommen, sondern auch ein wenig zur Seite legen können. Andere Familien kann in der angespannten Lage ein Defekt an einem Haushaltsgerät, eine größere Reparatur am Auto, oder auch nur eine Klassenfahrt finanziell aus der Bahn werfen. Hat man ein geringes Einkommen, dann sind größere Beträge nur schwer zu stemmen. Eine Lösung können Kredite sein. Zwar brauchen auch Banken Sicherheiten dafür, dass der Kredit zurückgezahlt werden kann, aber es ist auch ein Kredit für Geringverdiener möglich. Manche Anbieter haben sich sogar darauf spezialisiert. Allerdings muss man hier sehr vorsichtig sein. Eine ausreichende Bonität ist auf jeden Fall erforderlich. Man muss also ein gesundes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben nachweisen.

Kredite

Es ist schon sehr verlockend, sich ein wenig Luxus gönnen, wenn sich das in kleinen Monatsraten finanzieren lässt. Umso wichtiger ist es, seine Finanzen vollständig zu überblicken. Die monatlichen Raten, so gering sie auch scheinen, summieren sich und die monatlichen Belastungen steigt schnell. Nimmt man einen Kredit auf, dann gibt es zwei Faktoren, die die Höhe der Raten bestimmen. Einerseits die Summe, die man aufnimmt und andererseits die Laufzeit. Zu bedenken ist, dass die Bank, die den Kredit vergibt, oft auch Kosten für Einrichtung und Vergabe berechnet. Man muss also etwas mehr Kredit aufnehmen, als man tatsächlich braucht. Wie viel mehr diese Kosten ausmachen, variiert, sie dürfen aber nicht vergessen werden. Klar muss außerdem sein, dass man umso mehr Geld zurückbezahlen muss, umso länger die Laufzeit ist. Mit jedem Monat, um das der Kredit länger läuft, fallen zusätzliche Zinsen an. Je nach Höhe des Kredits kann das viel Geld sein. Man muss also gut überlegen, bevor man sich für einen Kredit entscheidet. Erstens muss überlegt werden, ob man die Investition unbedingt tätigen muss, oder ob man sie aufschieben kann. Unaufschiebbare Ausgaben für die Kinder sind ein Thema. Anders sieht es mit Urlaubsreisen, Unterhaltungselektronik und der Erneuerung von Dingen, die grundsätzlich noch funktionieren aus. Hier ist es sinnvoll, sich die Kreditraten berechnen zu lassen und dann das Geld einfach zur Seite zu legen.

Sparen, statt Ausleihen

Hat man ein geringes Einkommen, dann muss man das akzeptieren. Verfügt man über ein monatliches Einkommen von weniger als 325 Euro, dann gilt man als Geringverdiener. Hat man wenig Geld zur Verfügung, dann kann man sich manche Dinge einfach nicht leisten. Auch wenn es toll wäre den neuesten Fernseher zu besitzen, oder einfach mal 2 Wochen lang mit einem Cocktail in der Hand am Strand zu liegen und einen ausgedehnten Urlaub zu genießen, das ist nun mal nicht drin. Ein Kredit ändert an dieser Tatsache leider auch nichts. Man verteilt die Ausgabe nur auf ein paar Jahre und es entstehen auch noch Kosten für die Zinsen und unter Umständen Bearbeitungsgebühren. Was heute vielleicht so wirkt, als wäre es die Rückzahlung auf jeden Fall wert, ist schon in ein paar Monaten deutlich weniger wert. Die Erinnerung an den schönsten Urlaub beginnt schon nach wenigen Tagen zu verblassen und der Fernseher, für den man die nächsten 5 Jahre monatliche Raten bezahlt, ist vielleicht nach drei Jahren schon defekt. Geld zu leihen ist eine Möglichkeit, die man auch mit geringen Einkommen hat. Trotzdem sollte man das niemals leichtfertig und aus einer Laune heraus machen. Besser ist es, den Familienhaushalt genau zu dokumentieren, unnötige Ausgaben zu vermeiden und möglichst viel Geld zur Seite zu legen. Auch kleine Beträge summieren sich erstaunlich schnell und schaffen ein wenig Spielraum, den man gerade jetzt, wo alles teurer wird, schnell brauchen könnte.

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