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Der erste Kinderwagen

Es ist doch schon eine Weile her, dass ich meinen ersten Kinderwagen gekauft habe. Dazu muss man sagen, dass es damals noch nicht ganz so kompliziert war, wie heute. Wobei es wohl schon immer eine große Auswahl an Kinderwägen gab. Waren es eine Generation davor noch gut gefederte Metallgestelle, auf denen ein Kinderbett montiert wurde, so sind die Fahrzeuge heute High-Tech-Produkte. Es hat sich auch die Anforderung an den Kinderwagen deutlich verändert. Sie kommen nicht so oft zum Einsatz wie früher, sondern beherbergen nur etwa 2 Geschwister. Außerdem ist auch der Alltag des Kinderwagens anders geworden. Die massiven Modelle von früher waren nicht umzubringen. Sie haben über Generationen gehalten, wenn sie mussten. Heutige Modelle sind zwar ebenfalls recht robust, aber unser Mindset hat sich verändert. Also kauft man gerne mehrere Kinderwagen.

Leben und Lernen

Man lernt sein ganzes Leben lang. Also lernt man auch, worauf man beim Kinderwagen achten muss. Wir hatten fünf, oder sechs verschiedene Kinderwägen für unsere drei Kleinen. Zwei haben wir gebraucht gekauft. die anderen alle neu. Zuletzt hat die Tochter meines Mannes einen Kinderwagen gekauft. Sie wird Mutter und hat sich natürlich vorher erkundigt, worauf man achten sollte. Wahrscheinlich hat ihr jeder etwas anderes gesagt. Eines ist aber sicher. Menschen, die schon mal durch Füßgängerzonen, Einkaufszentren, Supermärkte, Waldwege und im Lift mit einem Kinderwagen unterwegs waren, sehen die Welt mit völlig anderen Augen, als Anfängerinnen und Anfänger. Schnell lernt man, dass optische Vorzüge im harten Alltag keinen Vorteil bringen. Hier zählen nur die Hardfacts.

Nüchterne Sicht

Reduziert man den Kinderwagen auf das, was er ist, dann ist klar, worauf man achten muss. Er dient zum Transport von Kindern und Gütern. Ja, auch für Güter braucht man die kleinen Wägen. Gehe ich heute einkaufen, dann verwende ich entweder eine Umhängetasche für den kleinen Einkauf, einen Trolley für den mittleren Einkauf, oder das Auto für den großen Einkauf. Mit kleinen Kindern im Kinderwagen ist das schwieriger. Da verwendet man für jeden Einkauf den Kinderwagen. Man muss im Laden sogar auf den bereitgestellten Einkaufswagen verzichten, sondern die Dinge, die man kaufen will, griffbereit im Kinderwagen verstauen und an der Kasse wieder herausholen. Das endet nicht beim Lebensmitteleinkauf. In jeden Laden, dessen Türe breit genug für den Kinderwagen ist, muss man mit Kind und Kegel rollen.

Theorie

Wir hatten als letzten Kinderwagen einen Zwillingswagen. Wir haben ihn gekauft, als die Jüngste zur Welt kam. Die Theorie dazu lautete, dass mein Sohn, als zweitjüngstes Kind vorne sitzen würde und die Kleine hinten liegen könnte. Wir haben dazu extra einen Kinderwagen ausgesucht, dessen hinteren Sitz man komplett umlegen konnte. So war ausreichend Platz um das Nestchen aus unserem anderen Kinderwagen unterzubringen. Die Älteste sollte hinten auf dem Brett stehen und im besten Fall laufen. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Theorie und Praxis und dass wir beim Planen keine großen Leuchten sind, haben wir beim heimgehen mit dem neuen Kinderwagen gezeigt. Mein Mann und ich und zwei Kinderwagen kamen in den Laden. Beim gehen war es ein Kinderwagen mehr. Zum Glück trafen wir auf dem Heimweg zufällig meine Tochter und wir konnten unseren Weg ohne größere Probleme fortsetzen.

Praxis

Leider setzt sich immer der Alltag durch. So hatte auch unser Zwillingswagen eine harte Zeit vor sich. Meinen tiefen Respekt verdienen die Konstrukteure dieses Teils. Drei Kinder mit jeweils etwa 15 Kilogramm saßen oben. Unten hatte der Kinderwagen ein Ablagefach zum Verlieben. Es war so gebaut, dass es hinter der Rückenlehne nach oben gezogen war und man Dinge einfach einwerfen konnte. Solange, bis es voll war. Das dauerte aber seeeeeeeeehr lange, denn das Fach ging über die ganze stattliche Länge des Zwillingswagens und war sehr tief. Ein Wocheneinkauf? Kein Problem. Einfach die Picknickdecke, die Wickeltasche und den Beutel mit der Verpflegung ein wenig zur Seite geschoben und schon konnte man 20-30 Kilogramm Lebensmittel bequem einwerfen. Mit der Bequemlichkeit war es dann aber meist zu Ende.

Schwerlasttransporter

An die 100 Kilogramm schätze ich, hatte unser Kinderwagen, wenn ich vom Einkaufen heimfuhr. Ein Glück, dass wir einen sehr großzügigen Lift haben. Auf der Straße musste man Qualitäten mitbringen, die sonst nur Kapitäne von Containerschiffen brauchen. Sprang eine Ampel auf Rot musste man mindestens einen halben Kilometer vorher das Bremsmanöver einleiten. Für Kurvenfahrten brauchte man Planung und musste vorher ordentlich ausschwenken. Zu der Zeit habe ich Menschen nicht gemocht. Ständig musste man ausweichen und manche zwangen sogar zu ungeplanten Bremsmanövern. Bei einem Gewichtsverhältnis zu meinen Ungunsten war das immer eine Herausforderung. Wäre es möglich gewesen, wäre ich ja Nachts einkaufen gegangen, aber so musste ich Tag für Tag mein Containerschiff durch das Meer aus Menschen steuern.

Die Wahl des Wagens

Was ich damit sagen will, oder was ich damit all denen Raten möchte, die vor der Entscheidung zum ersten Kinderwagen stehen ist, dass man sich von der Schönheit eines Kinderwagens nicht blenden lassen darf. Ja, die Designer legen sich ins Zeug und ja, es gibt ganz bezaubernde Modelle. Hat man Lakaien, die den Alltag rundherum erledigen und kann man sich voll und ganz darauf konzentrieren gut auszusehen, Kaffee zu schlürfen und über schicke Einkaufsstraßen zu schlendern, dann ist ein stylischer Kinderwagen die erste Wahl. Klar, passt ja auch zur Designerrobe. Verbringt man seine Zeit zwischen Spielplätzen und Discountern, dann sollte man auch den Kinderwagen mit anderen Augen sehen. Ich sage nicht, dass ein Kinderwagen nicht schön sein soll. Warum auch nicht? Man darf nur nicht vergessen, dass man ihn meist direkt vor sich und aus einem ungünstigen Blickwinkel sieht.

Kriterien

Wenn man mich fragt, worauf man bei einem Kinderwagen achten muss, dann würde ich folgende Punkte anführen:

  • Man muss das Kind beim Fahren sehen können
  • Er muss sicher sein
  • Sonnen- und Regenschutz
  • Entweder alle Räder starr, oder zumindest arretierbar
  • Möglichst viel stabiler Laderaum (!!)
  • Stabile Konstruktion
  • Bei teureren Modellen sollte man auch Ersatzteile bestellen können
  • Pflegeleicht
  • Wenn er ins Auto muss, dann auch die Möglichkeit ihn zusammenzuklappen

Der erste Kinderwagen

Vielleicht liege ich ja komplett falsch. Vielleicht ist ja jeder Alltag anders. Natürlich muss jeder selbst wissen, welche konkreten Anforderungen an den Kinderwagen gestellt werden. Mir ist es beispielsweise total wichtig, dass ich die Räder fixieren kann. Wer schon mal mit einem Zwillingswagen voller Kinde und Lebensmittel über einen schrägen Bürgersteig gefahren ist, wird mir beipflichten. Auch im Gelände ist das wichtig. Hat man noch nie einen Kinderwagen geschoben, dann macht es unbedingt Sinn, sich vorher im Verwandten- und Bekanntenkreis umzuhören. Menschen, die in den letzten 10 Jahren einen Kinderwagen gekauft haben, haben auf jeden Fall einen Überblick und eine Meinung. Meist gibt es auch ganz eindeutige Markenempfehlung. Auch ich hätte eine solche Empfehlung für eine Marke. Fragt mich jemand nach einem guten Kinderwagen, dann kann ich meine guten Erfahrungen mit dieser Marke anführen. Genauso werden aber viele andere Eltern auch andere hervorragende Kinderwagen gefahren sein. Auf jeden Fall sollte man prüfen, ob man im Alltag gut mit diesem Kinderwagen über die Runden kommt. Schließlich ist der Kinderwagen für die ersten paar Jahre der ständige Begleiter durch den Kinderalltag.

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