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Diaphragma, Kupferspirale und Co.

Kinder sind etwas ganz Wunderbares. Es macht Freude sie aufwachsen zu sehen und Ihnen beim Erwachsen werden zuzusehen. Allerdings bedeutet ein Kind nicht nur Freude und Glückseligkeit. Ein Kind bedeutet Verantwortung. Es verursacht Kosten und schränkt das Leben der Eltern zumindest für ein paar Jahre massiv ein. Abgesehen davon ist eine Schwangerschaft mit vielen körperlichen Nachteilen und Risiken verbunden. Uns stehen heute zahlreiche Methoden zur Empfängnisverhütung zur Verfügung. Damit ist es mehr, oder weniger leicht möglich, selbst zu entscheiden, wann man ein Kind bekommen möchte und wann nicht. Die verschiedenen Varianten, wie etwa Diaphragma, die Kupferspirale, Kondome und die Pille basieren auf unterschiedliche Prinzipien und bedeuten jeweils auch mehr, oder weniger Aufwand. Gleichzeitig bieten die einzelnen Methoden auch nicht alle dieselbe Sicherheit. Es macht also Sinn, sich umfassend über die verschiedenen Methoden zu informieren, bevor man sich entscheidet, wie man verhüten möchte.

Pearl Index

Eine Zahl sollte man sich unbedingt einmal genauer ansehen, wenn man sich mit Verhütungsmethoden beschäftigt. Der Pearl Index wurde vom amerikanischen Biologen Raymond Pearl entwickelt. Er gibt an, wie oft es zu einer Schwangerschaft beim Einsatz einer bestimmten Verhütungsmethode gekommen ist. Er sagt aus, bei wievielen von 100 Frauen es innerhalb eines Jahres zu einer Schwangerschaft gekommen ist. Ist der Pearl Index einer Verhütungsmethose niedriger, als der einer anderen, dann ist sie statistisch sicherer. Es gibt dabei allerdings etliche Unschärfen. Schließlich hat nicht jede Frau gleich oft Sex und nicht jede der 100 Frauen an den fruchtbaren Tagen. Auch sind die Zyklen unterschiedlich lang und hunderte andere Faktoren können verschieden sein. Der Pearl Index ist also nur ein Richtwert. Trotzdem ist dieser Faktor die beste Möglichkeit, die Sicherheit von Verhütungsmethoden zu vergleichen.

Statistik und das Leben

Allerdings muss man ehrlich zugeben, dass die statistische Wahrscheinlichkeit unterm Strich nichts bringt, wenn man trotz Verhütung schwanger wird. Ist man die einzige der 100 Frauen, oder gibt es noch 5 andere, denen es genauso geht, ist unerheblich. Zusammenfassend kann man sagen, dass es nur eine einzige Methode gibt, mit absoluter Sicherheit nicht schwanger zu werden. Nur wer enthaltsam ist, also niemals sexuell aktiv ist, wird auch mit Sicherheit nicht schwanger. Bei allen anderen Methoden bleibt ein Restrisiko. Das ist allerdings, zumindest statistisch recht unterschiedlich. Auch kann man bei einigen Methoden viel falsch machen. Das sorgt dann natürlich auch dafür, dass die Verhütungsmethode weniger sicher ist. Sich nur auf den Pearl Index zu verlassen ist also nicht ganz ausreichend. Man sollte sich auch überlegen, was die Methode im Alltag bedeutet und welche Risiken sie birgt.

Strategien der Verhütung

Sieht man sich die Verhütungsmethoden genauer an, dann gibt es 4 unterschiedliche Strategien. Dazu gibt es jeweils verschiedene Methoden.

1. Enthaltsamkeit

Pearl Index: 0 – 14, bzw. unbekannt

Die einzig sichere Variante der Verhütung ist die Enthaltsamkeit. Ist man niemals sexuell aktiv, dann bedeutet das auch, dass man auch niemals schwanger werden kann. Dazu gibt es auch nicht mehr zu sagen. Außer natürlich, dass diese Methode einen eisernen Willen und absolute Konsequenz voraussetzt. Auch die Enthaltsamkeit an den fruchtbaren Tagen fällt in diese Strategie. Dabei kann man entweder mit dem Kalender den Eisprung berechnen, oder durch Beobachtung der Temperatur, des Schleims und des Muttermundes die fruchtbaren Tage erkennen. Ist man in der fruchtbaren Zeit enthaltsam, dann kann man damit eine Schwangerschaft theoretisch verhindern. Bleibt man dann 4 Tage enthaltsam erreicht die Methode eine Pearl Index von 4. Die WHO räumt allerdings ein, dass die Methode, so wie sie normalerweise praktiziert wird, nur einen Pearl Index von 14 hat. Für andere Methoden wird kein Pearl Index angegeben.

2. Sterilisation

Pearl Index: 0,1 – 0,5

Eine Methode der Verhütung ist die Sterilisation. Dabei werd bei der Frau die Eileiter abgeklemmt, oder beim Mann die Samenleiter durchtrennt. Die Unterschiede im Eingriff sind allerdings riesig. Während der Eingriff bei der Frau unter Vollnarkose erfolgt und der Chirurg im Bauchraum arbeitet, ist das beim Mann wesentlich einfacher. Wie etwa auf vasektomie-experten.de erklärt wird, ist der Eingriff in kurzer Zeit erledigt. Ein kleiner Schnitt, seitlich am Hodensack reicht aus. Außerdem ist die Sterilisation beim Mann, mit einem Pearl Index von 0,1 sicherer, als bei der Frau. Die Sterilisation hat den Vorteil, dass man sich mit der Verhütung nicht mehr auseinander setzen muss. Allerdings ist der Eingriff bei Mann und Frau nur sehr schwer wieder rückgängig zu machen. Man sollte sich also ganz sicher sein, nie wieder Kinder bekommen zu wollen. Ansonsten ist das die wohl sicherste und unproblematischte Strategie zur Verhütung.

3. Hormone

Pearl Index: 0,05 – 7

Bei der hormonellen Vergütung gibt es ganz unterschiedliche Methoden. Grundsätzlich muss man zwischen zwei Methoden Unterscheiden. Einerseits gibt es die Möglichkeit der 3-Monats-Spritze, oder der Spirale, die über einen längeren Zeitraum Sicherheit bieten. Andererseits gibt es verschiedene Varianten der Pille, die man regelmäßig einnnehmen muss, um die Sicherheit zu gewährleisten. Diese Verhütungsmethoden verhindern den Eisprung und greifen damit in den Hormonhaushalt der Frau ein. In jedem Fall muss man regelmäßig Hormone zuführen. Bei der Hormonspirale alle paar Jahre, bei der 3-Monats-Spritze, alle paar Monate und bei der Pille täglich. All diese Methoden können nur von der Frau praktiziert werden. Sie haben unterschiedliche Nebenwirkungen und bergen, je nach Methode, das Risiko von Anwendungsfehlern. Dadurch kann sich der Pearl Index extrem erhöhen.

4. Physische Methoden

Pearl Index: 2 – 21

Bei diesen Methoden wird auf unterschiedliche Weise verhindert, dass die Samen das Ei erreichen. Dies wird etwas durch den coitus interruptus, also das Herausziehen vor dem Samenerguss, oder Barrieren erreicht. Das kann ein Kondom, oder ein Diaphragma sein. In beiden Fällen wird zwischen die Samen und das Ei eine Schicht Latex gesetzt. Dabei kann es allerdings reichlich Fehler geben. Das männliche Kondom ist dabei statistisch sicherer. Allerdings liegt der Pearl Index in der Praxis auch bei 13. Bei den weiblichen Variantan ist das Risiko mit einem Pearl Index von 21 am höchsten.

Familienplanung

Sich Zeit für einander zu nehmen ist für Paare wichtig. Dazu gehören auch Zärtlichkeiten und Sex. Auch wenn es dazu unterschiedliche Einstellungen gibt, sollte man seine Verantwortung wahrnehmen und verhüten, wenn man keinen Kinderwunsch hat. Die Auswahl der Methoden ist groß. Für welche man sich letzten Endes entscheidet sollte man mit dem Partner und mit entsprechenden Experten besprechen. Jeder Eingriff in Prozesse im Körper, besonders operative Eingriffe, bergen natürlich Risiken. Alle Methoden, bei denen man selbst zuverlässig und fehlerfrei aktiv werden muss, sind durch diese Tatsache entsprechend unsicher. Einen Überblick über die Effektivität der verschiedenen Methoden findet man auf der Seite der WHO. Welche Entscheidung die individuell beste ist, muss jeder für sich selbst treffen.

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